Hochelastische Superkondensatoren
Dehnung auf tausend Prozent und Kompression auf die Hälfte – bei gleicher oder sogar höherer Kapazität.
Elastische Elektroniksysteme benötigen eine ebenso elastische Stromquelle. Wissenschaftler aus China stellen jetzt ein Polyelektrolytmaterial für einen außerordentlich dehnbaren und komprimierbaren Superkondensator vor. Ausgestattet mit Papierelektroden aus einem Kohlenstoffnanoröhren-
Abb.: Der streckfähige Superkondensator. (Bild: Wiley-VCH)
Superkondensatoren füllen die Lücke zwischen wiederaufladbaren Batterien und normalen Kondensatoren aus. Während Batterien vor allem als Energiespeicher und -quelle genutzt werden, dienen Kondensatoren zur raschen Ladung und Entladung, können aber nicht viel Energie speichern. Superkondensatoren besitzen zusätzlich zu einer großen Lade- und Entladekapazität eine überaus hohe Energie- und Leistungsdichte. Sie werden zum Beispiel bei der Rekuperation in elektrischen Fahrzeugen oder als Speicherpuffer in Windrädern, sowie in elektronischen Kleingeräten wie Laptops oder Digitalkameras verwendet. Um sie für Zukunftsthemen wie intelligente Kleidung oder elektronisches Papier fit zu machen, arbeiten Chunyi Zhi von der City University of Hong Kong und Kollegen an immer stärker mechanisch beanspruchbaren Superkondensatoren. Dafür haben sie jetzt einen Polyelektrolyten für Superkondensatoren entwickelt, der sich auf das Zehnfache seiner Länge dehnen und auf die Hälfte seiner Dicke zusammenpressen lässt, ohne Spuren von Beanspruchung zu zeigen.
Als Elektrolyt in Superkondensatoren wird häufig ein Gel aus Polyvinylalkohol verwendet. Eine gewisse Biegsamkeit oder Dehnbarkeit erreicht man durch elastische Zusatzstoffe wie Kautschuk oder bestimmte Fasern. Der Elektrolyt von Zhi ist anders aufgebaut: Ein Polyacrylamid-
Einen funktionsfähigen Superkondensator bauten die Forscher durch Auflegen von zwei identischen Papierelektroden aus einem Kohlenstoffnanoröhren-
W-VCH / RK