25.08.2008

Hochschulzulassung wird grundlegend reformiert

Das in die Kritik geratene Zulassungsverfahren zum Hochschulstudium wird ab 2009/2010 grundlegend reformiert.

Hochschulzulassung wird grundlegend reformiert

Berlin (dpa) - Das in die Kritik geratene Zulassungsverfahren zum Hochschulstudium wird ab 2009/2010 grundlegend reformiert. Dabei wird nach den Worten von Nordrhein-Westfalens Wissenschaftsminister Andreas Pinkwart (FDP) die Zentralstelle für die Vergabe von Studienplätzen (ZVS) in Dortmund zu einer modernen Servicestelle für Hochschulen wie für Studienbewerber ausgebaut. Ziel ist es, die Blockade freier Studienplätze in Numerus-Clausus-Mangelfächern (NC) durch Mehrfachbewerbungen und -Zulassungen zu vermeiden.

Internen Schätzungen zufolge bleiben derzeit 15 Prozent aller Anfängerplätze in Fächern mit örtlichen Zulassungsbeschränkungen aus diesen Gründen unbesetzt. Bundesweit ist vom Numerus clausus nahezu jeder zweite Studiengang betroffen. Nach dem neuen Studentenauswahlrecht der Hochschulen müssen sich die Abiturienten in den meisten Fächern heute unmittelbar am gewünschten Studienort bewerben. Weil die Hochschulen aber die Daten untereinander nicht austauschen, führen Mehrfachbewerbungen oft zu Doppelzulassungen. Die Folge sind aufwendige Nachrückverfahren während der bereits laufenden Vorlesungszeit - oder unbesetzte Studienplätze.

Pinkwart sagte am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur dpa, die Hochschulen sollten den Studierenden und sich selbst das extrem zeitaufwendige Verfahren «nicht länger zumuten». Notwendig sei wieder mehr Verlässlichkeit für die jungen Menschen wie für die Hochschulen - allerdings «auch keine Rückkehr zu einem bürokratischen zentralen Zulassungssystem». Der Minister: «Aus der Behörde ZVS wird ein moderner Dienstleister, der Studienplätze vermittelt statt vergibt.»

Der zwischen Kultusministerkonferenz und den Hochschulrektoren jetzt ausgehandelte Kompromiss sieht vor, dass sich die Studieninteressierten künftig sowohl bei einem neuen ZVS-Internet-Portal wie auch bei der Hochschule selbst bewerben können. Erteilt die Hochschule die Zulassung und nimmt der Bewerber diese an, geht die Information automatisch an die ZVS weiter. Für weitere Einschreibungen an anderen Hochschulen ist der Bewerber dann gesperrt.

Die Vorsitzende des Bundestags-Bildungsausschusses, Ulla Burchardt (SPD), bezeichnete eine Reform des Zulassungsrechts als überfällig. Doch auch nach dem jetzt mühsam ausgehandelten Kompromiss werde es den Hochschulen weiterhin freigestellt, ob sie sich an dem Datenaustausch beteiligten, kritisierte Burchardt. Sie forderte eine einheitliche Regelung der Hochschulzulassung durch den Bund - wie dies mit der Föderalismusreform auch ausdrücklich vereinbart worden sei. «Alles andere führt weiterhin ins Chaos.»

ZVS-Direktor Ulf Bade hofft auf eine hohe Beteiligung der Hochschulen an dem neuen Verfahren. Dazu wolle die ZVS bei den Hochschulen werben. Seine Institution habe über 30 Jahre Erfahrung bei der Vermittlung der Studierenden, sagte Bade der dpa in Dortmund. Der 49-jährige Jurist steht seit Ende 2002 an der Spitze der ZVS. Derzeit herrschten teilweise chaotische Zustände an den Hochschulen, da mit dem Umbau der Studiengänge in Bachelor- und Master-Abschlüsse nun eine höhere Zahl zulassungsbeschränkt sei.

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