23.12.2025 • NanophysikProduktionstechnik

Die vermutlich kleinste Krippe der Welt

Zum Jubi­läum des An­wen­der­zen­trums Ma­te­rial- und Um­welt­for­schung der Uni Augs­burg haben Ex­pe­ri­men­tal­phy­si­ker mit einem Ionen­strahl die wohl kleins­te Weih­nachts­krip­pe in eine hauch­dün­ne Gold­schicht ge­brannt.

Das An­wen­der­zen­trum Ma­te­rial- und Um­welt­for­schung (AMU) der Mathe­ma­tisch- Natur­wissen­schaft­lich-Tech­ni­schen Fakul­tät an der Uni Augs­burg beendet sein Jubi­läums­jahr – es wurde dieses Jahr 25 – mit einem mut­maß­lichen Rekord. AMU-Mitar­beiter um das Team von Man­fred Al­brecht haben die wohl kleinste Krip­pe der Welt geschaf­fen. Offi­ziell bestätigt ist dieser Rekord zwar nicht, aber die Augs­burger Krippe hätte sicher­lich gute Chancen auf den Titel, denn sie ist nur je­weils fünf Mikro­meter hoch und breit. Mit einem fokus­sier­ten Ionen­strahl in einem Raster­elek­tronen­mikro­skop wurde sie in einen winzigen, mit einer hauch­dünnen Gold­schicht über­zogenen Dia­manten „gesput­tert“.

Das FIB – Focused Ion Beam Sputtering – ist eine Technik in der Mikro- und Nanotechnologie, bei der ein hochfokussierter Strahl von Ionen – oft Gallium – verwendet wird, um Material von einer Probe abzutragen und präzise Strukturen zu erzeugen, Querschnitte freizulegen oder Oberflächen zu modifizieren. Mit dieser Präzisionstechnik war es möglich, Josef, Maria, das Jesuskind in der Krippe, den Stall und natürlich den Stern von Bethlehem auf dieser kleinen Fläche unterzubringen.

Mehr zum Sputtern

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Eigentlich dienen solche Anwen­dungen wie die Nano­struktu­rierung vorwie­gend der Wissen­schaft und Grund­lagen­for­schung. Am AMU wird auch an Indus­trie­anwen­dungen gear­beitet und ein breites Spek­trum an Analyse­möglich­keiten der Öffent­lich­keit zugäng­lich gemacht. Das AMU wurde auf Initia­tive von Profes­soren des Insti­tuts für Physik und mit Unter­stützung des Frei­staats Bayern im Jahr 2000 gegrün­det, um den Aus­bau und die Pflege des Wis­sens­trans­fers zu stärken und die Kompe­tenz der betei­ligten Part­ner aus Gesell­schaft und Indus­trie und deren Exper­tise auf anwen­dungs­rele­van­ten Gebie­ten zu erwei­tern.

„Wir blicken stolz auf eine 25 Jahre junge Erfolgs­geschichte zurück,“ sagt Timo Körner, Leiter des AMU-Bereichs Auftrags­analytik. „Was mit ein paar Auftrags­analysen und Klein­projekten begann, ist heute zur einer inter­diszipli­nären Platt­form gewachsen. Abwechs­lungs­reiche Themen, wie KI, Wasser­stoff­techno­logien oder eine Zusammen­arbeit mit der Medizin, werden in Zukunft eine wichtige Rolle spielen. Freuen wir uns darauf, an span­nenden Vorhaben zu partizi­pieren und vor allem der Indus­trie unsere Hightech-Methoden und Exper­tisen weiter zugänglich zu machen.

Die zweite Säule des AMU ist die MINT_Bildung. Dieser Bereich über­nimmt an der Fakul­tät die Verant­wortung für die Förderung und Gewinnung von Nachwuchs im MINT-Bereich. Zudem koordi­niert er das regionale Netzwerk MINT-Region A³, das die Stadt Augs­burg sowie die Land­kreise Augsburg und Aichach-Friedberg umfasst. Ziel des Netz­werks ist der Aufbau einer lückenlosen MINT-Bildungs­kette, die von der frühkindlichen Förderung bis hin zur Promotion reicht.

„Wir sind bayernweit bekannt für unsere fundierte MINT-Bildungsarbeit, die vor zwölf Jahren mit der Gründung des ersten deutschen Faser­verbund­schüler­labors Fahrt aufgenommen hat“, freut sich Dr. Marietta Menner, Leiterin des AMU Bereichs MINT_Bildung. „Heute werden in unserem DLR_School_Lab jährlich mehr als viert­tausend Kinder und Jugend­liche für Natur­wissen­schaft, Technik und damit einher­gehende Luft- und Raum­fahrt­forschung begeistert. Wir engagieren uns für den MINT-Forschungs­transfer und freuen uns aktuelle Themen, wie quanten­kritische Materi­alien und KI so aufzube­reiten, dass die Gesellschaft daran partizi­pieren kann. Jüngst haben wir für diese erfolg­reiche Brücke zwischen For­schung und Gesell­schaft den Augusta Wirt­schafts­preis verlie­hen bekommen. Wir freuen uns auf die Zukunfts­themen und haben viele Ideen im Gepäck, diese für unsere Ziel­gruppen spannend aufzube­reiten.“ [U Augsburg / dre]

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