Beschleuniger-Wissenschaft studieren
Neuer trilateraler Physik-Masterstudiengang der Rhein-Main-Universitäten – Bewerbung ab sofort möglich.
Mit dem neuen trilateralen Masterstudiengang „Particle Accelerator Science“ bündeln die Rhein-Main-Universitäten ihre europaweit einzigartige Expertise in der Beschleuniger-Wissenschaft. Ab dem Sommersemester 2026 erhalten Studierende erstmals Zugang zu einem gemeinsamen, international ausgerichteten Studienangebot an drei Standorten, das die gesamte Breite dieser Schlüsseltechnologie abdeckt. Der eng verzahnte Austausch von Forschung, Lehre und Großinfrastruktur schafft ein Qualifikationsprofil, das in Deutschland einmalig ist.

Im Universum der Beschleuniger-Wissenschaft ist das Rhein-Main-Gebiet ein heller Stern. Nirgendwo sonst in Deutschland und Europa finden sich Großanlagen, Forschungseinrichtungen und auf diese Disziplin spezialisierte Universitäten in einer solchen Dichte wie in der Region um Frankfurt, Darmstadt und Mainz – darunter natürlich auch das GSI Helmholtzzentrum für Schwerionenforschung und die zukünftige Beschleunigeranlage FAIR.
Studierende belegen in diesem internationalen, englischsprachigen Studiengang erstmals zugleich Vorlesungen, Seminare und Praktika an der Technischen Universität Darmstadt, der Goethe-Universität Frankfurt und der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz. Das in dieser Form einmalige Studienangebot „Particle Accelerator Science“, betont Joachim Enders, Experimentalphysikprofessor an der TU Darmstadt, bringt fünf Fachbereiche an drei Universitäten in den zwei Bundesländern Hessen und Rheinland-Pfalz zusammen und ist Teil der Exzellenzinitiative der RMU-Allianz.
Mehre Jahre haben die Initiatoren und Verantwortlichen an den Rahmenbedingungen und Inhalten des ersten trilateralen Masterstudiengangs gearbeitet, der auch eine Kooperation mit der GSI in Darmstadt umfasst, wo derzeit mit FAIR eine der weltweit größten Beschleunigeranlagen entsteht. Forschen können die neuen Masterstudierenden jedoch ebenso an lokalen Beschleuniger- und Testeinheiten der jeweiligen Physik-Fachbereiche der drei RMU-Universitäten.
„Zusammen bieten wir ein deutlich umfassenderes Studium der Beschleuniger-Wissenschaft, als jede Universität das allein leisten könnte“, unterstreicht Professor Enders die Potenziale des gemeinsamen Studienangebotes. Gelehrt werden sollen unterschiedliche Blickwinkel und Anwendungen in einem sehr breit und interdisziplinär angelegten Lehrangebot, das nicht nur Physik umfasst, sondern auch ingenieurswissenschaftliche Aspekte etwa der Elektrotechnik oder Materialwissenschaft. „Unser Ziel ist“, sagt Kurt Aulenbacher vom Institut für Kernphysik der Universität Mainz, „Studierenden ein generelles, nicht nur ein Spezialwissen mitzugeben.“
In den vier Semestern belegen die Studierenden Pflicht- und Wahlpflichtkurse sowie Forschungs- und Projektphasen. Creditpoints sind an allen drei Hochschulen zu erbringen. „Wer den Studiengang ‚Particle Accelerator Science‘ erfolgreich meistert, hat einen dreifachen Studienabschluss in Frankfurt, Darmstadt und Mainz. Das ist einzigartig“, betont Prof. Aulenbacher. Geplant sind zunächst zwanzig Studienplätze pro Semester, vierzig pro Jahr – ein persönlicher und intensiver Studiengang. Adressiert ist das Angebot an Bachelorstudierende der RMU-Universitäten, aber auch Interessierte anderer Universitäten sowie internationale Bewerbende. Die Anmeldung begann am 1. Dezember 2025 an der TU Darmstadt, die die Federführung für den trilateralen Studiengang übernommen hat, der im April 2026 startet. [TU Darmstadt / RMU / GSI / dre]














