26.09.2024

Joint Lab für halbleiterbasiertes Quantencomputing eröffnet

Gemeinsame Forschung an skalierbarer Quantencomputer-Architekturen und der Verbesserung spinbasierter Qubit- und Multi-Qubit-Operationen.

Die gemeinsame Forschung des Leibniz-Instituts für innovative Mikroelektronik und der RWTH Aachen zusammen mit dem Forschungszentrum Jülich hat eine neue Stufe erreicht. Am 25. September wurde in Frankfurt an der Oder das Joint Lab zum Thema „Halbleiterbasiertes Quantencomputing“ offiziell eröffnet.

Abb.: Gerhard Kahmen (links) vom IHP und Hendrik Bluhm von der RWTH Aachen bei...
Abb.: Gerhard Kahmen (links) vom IHP und Hendrik Bluhm von der RWTH Aachen bei der Unterzeichnung der Vereinbarung.
Quelle: IHP

Das Joint Lab ist auf einer langfristigen Partnerschaft zwischen dem IHP, der RWTH Aachen und dem FZ Jülich gegründet und konzentriert sich auf wissenschaftliche Aktivitäten im Bereich skalierbarer Quantencomputerarchitekturen und der Verbesserung spinbasierter Qubit- und Multi-Qubit-Operationen.

„Wenn man das volle Potenzial des Quantencomputers ausschöpfen und auf reale Probleme anwenden will, braucht man Millionen von Qubits“, sagt Hendrik Bluhm von der RWTH Aachen. „Dieses Thema muss aus einem breiten Spektrum von Perspektiven angegangen werden und erfordert die Zusammenführung von interdisziplinären Kompetenzen. Das Joint Lab mit dem IHP bietet dafür einen hervorragenden Rahmen."

Die erforderliche Infrastruktur für die Herstellung von Quantenbauelementen wird am IHP in enger Abstimmung mit den Partnereinrichtungen aufgebaut. Im Rahmen laufender Drittmittelprojekte zielt die Materialforschung insbesondere bei Halbleitern der Gruppe IV auf eine etablierte Prozesslinie für quantenmechanische Bauelemente. Darüber hinaus wurden bereits erste prozessierte Templates von Silizium-Quantentöpfen erfolgreich getestet. Im Magneto-Transport-Labor des IHP, das die Charakterisierung bei Temperaturen nahe Null Kelvin und großen Magnetfeldern ermöglicht, wurden Testbauelemente charakterisiert, die erstklassige Ladungsträgermobilitäten aufweisen und die hohe Qualität der am IHP hergestellten Quantentöpfe widerspiegeln.

Während der Eröffnungsfeier des Joint Lab erklärte Gerhard Kahmen, wissenschaftlicher Direktor des IHP: „Quantentechnologien, insbesondere das Quantencomputing, haben das Potenzial, komplexe Berechnungen zu lösen, die bisher zeitaufwändig oder gar nicht lösbar waren. Insbesondere Si/SiGe-basierte Ansätze sind aufgrund der hoch entwickelten und skalierbaren Siliziumtechnologie vielversprechend. Im Rahmen des Joint Labs erforschen wir gemeinsam mit unseren Partnern RWTH Aachen/ FZ Jülich solche Ansätze mit dem Ziel, einen substanziellen Beitrag zum zukünftigen Quantencomputing zu leisten.“

IHP / RK

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