24.06.2022

Kleinsatelliten bereit für den Start

Zweite Runde im Wettbewerb für Mikrolauncher-Nutzlasten eingeläutet.

Am 20. Juni 2022 startet die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR die zweite Wettbewerbs­runde für einen kostenlosen Mitflug von Klein­satelliten auf in Deutschland entwickelten und gebauten Mikrolaunchern. Damit beginnt die Bewerbungs­phase für insgesamt drei weitere Flüge, die von den Raumfahrt­unternehmen Isar Aerospace Technologies GmbH und Rocket Factory Augsburg AG in den Jahren 2023 und 2024 angeboten werden. Der Wettbewerb richtet sich diesmal nicht nur an europäische Institutionen, sondern auch an Start-ups sowie kleine und mittlere Unternehmen.

 

Abb.: Der Nutzlast-Wett­bewerb ist Teil des Mikrolauncher-Wett­bewerbs (Bild:...
Abb.: Der Nutzlast-Wett­bewerb ist Teil des Mikrolauncher-Wett­bewerbs (Bild: Exolaunch GmbH / SpaceX / DLR)

„Der Nutzlast-Wettbewerb ist ein wichtiges Element in der Klein­satelliten­strategie der Bundesregierung und ein weiterer Schritt zur Stärkung des Kleinsatelliten-Segments in der europäischen Raumfahrt“, erläutert Walther Pelzer, DLR-Vorstands­mitglied und Leiter der Deutschen Raumfahrt­agentur im DLR. „Neben der Förderung der deutschen Start­dienstleister bieten wir jetzt Institutionen und Unternehmen eine attraktive Gelegenheit, ihre Klein­satelliten­technologien im All zu erproben und wissenschaftliche Experimente durchzuführen.“

Die Mitfluggelegenheiten bieten sich für Kleinsatelliten an, die wissenschaftliche oder kommerzielle Missionen durchführen oder neue Technologien im Weltraum erproben sollen. Bei jedem der drei Flüge kann eine Gesamt­masse von bis zu 150 Kilogramm gestartet werden. Dies erlaubt jeweils den Mitflug von mehreren Kleinsatelliten, da diese jeweils nur ein geringes Gewicht haben. „Die Bewerbungen werden von einer fünfköpfigen Experten-Jury des DLR entsprechend den Wettbewerbs-Kriterien bewertet“, erläutert Markus Wagener, Fachgebietsleiter Kleinsatelliten in der Deutschen Raumfahrtagentur im DLR. „Zu diesen zählen etwa die wissenschaftliche und technologische Einzigartigkeit, der Entwicklungs­status des Satelliten oder das Potenzial der Experimente an Bord für Anwendungen auf der Erde.“

Die Bewerbungsfrist für die beiden Flüge im Jahr 2023 endet am 15. Oktober 2022, die Gewinner werden bis zum 30. November 2022 bekanntgegeben. Für den Flug im Jahr 2024 gilt eine verlängerte Bewerbungsfrist bis zum 30. April 2023, die Auswahl der Gewinner ist bis zum 30. Juni 2023 geplant. Die erste Runde des Nutzlast-Wettbewerbs hat im Jahr 2021 stattgefunden. Fünf Institutionen aus Deutschland, Norwegen und Slowenien konnten sich dabei mit insgesamt sieben Klein­satelliten durchsetzen.

Der Nutzlast-Wettbewerb ist eingebettet in den Mikrolauncher-Wettbewerb, den die Deutsche Raumfahrtagentur im DLR im Rahmen des Boost!-Programms der Europäischen Weltraum­organisation ESA seit dem Jahr 2020 organisiert. Ziel dieses Programms ist es, die Kommerzialisierung der europäischen Raumfahrt voranzutreiben und die Autonomie und Wettbewerbs­fähigkeit von Unternehmen und Forschungs­einrichtungen, insbesondere im Bereich der kleineren Nutzlasten, zu verbessern.

Die deutschen Start-Ups Isar Aerospace Technologies GmbH (Trägerrakete Spectrum), Rocket Factory Augsburg AG (RFA One) sowie die HyImpulse Technologies GmbH (SL1) konnten sich in verschiedenen Phasen des Mikrolauncher-Wettbewerbs durchsetzen. Die beiden Raketen Spectrum und RFA One wurden für die Durch­führung der vier Missionen ausgewählt. Sie sind mit nur 28 beziehungs­weise 30 Metern Länge und zwei Metern Durchmesser auf den Transport von Nutzlasten bis zu 1,5 Tonnen Gewicht ausgelegt und eignen sich damit ideal für den Start von Kleinsatelliten.

DLR / DE

 

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