07.07.2014

Laser als „Poliboy“

Erste internationale Fachkonferenz zu Laserpolitur von Metallen und Gläsern fand am Fraunhofer-Institut für Lasertechnik ILT statt.

Die Zahl der Veröffentlichungen, Arbeitsgruppen und Projekte zum Thema Laserpolieren ist in den letzten Jahren stetig gestiegen. Dennoch hat diese Technologie immer noch einen Nischencharakter. Das Fraunhofer ILT organisierte daher unter der Leitung von Dr. Edgar Willenborg die 1st Conference on Laser Polishing LaP 2014 in Aachen und schuf somit eine internationale Plattform für den Austausch wissenschaftlicher Ergebnisse im Bereich Laserpolieren. Mehr als siebzig Teilnehmer aus zehn Ländern nutzten die Gelegenheit, sich in 14 englischsprachigen Vorträgen ein umfangreiches Bild über erste industrielle Umsetzungen des Laserpolierverfahrens und die aktuellsten wissenschaftlichen Entwicklungen zu machen.

Abb.: Laserpolierte Asphäre Ø64 mm aus BK7 (Bild: Fh.-ILT)

Dr. Thomas Kiedrowski von der Robert Bosch GmbH stellte mit einem Beispiel aus der Produktion von CVT-Getrieben eine Anwendung zum Metallpolieren vor, bei der bereits heute jährlich Komponenten in Millionenstückzahl laserpoliert werden. Ebenfalls erfolgreich im Einsatz sind die neuartigen Möglichkeiten zur Reparatur von Optiken für Höchstleistungslasersysteme mittels CO2-Laserstrahlung, die Dr. Manyalibo Matthews vom Lawrence Livermore National Laboratory und Dr. Philippe Cormont von CEA-CESTA erläuterten.

Ein Highlight neben den Vorträgen war die Laborführung am Fraunhofer ILT, bei der die aktuellsten Maschinen und Versuchsaufbauten zum Laserpolieren vorgestellt wurden. Unter anderem konnten die Konferenzteilnehmer die im Rahmen des BMBF-geförderten Projekts „Alpine“ entwickelte adaptive Laserpolieranlage für die Bearbeitung von metallischen Bauteilen live erleben.

Abb.: Präsentation der „Alpine“-Maschine bei der Laborführung im Aachener Fraunhofer-Institut (Bild: Fh.-ILT)

Der Erfolg der LaP 2014 spiegelt das große Interesse an diesem jungen Fertigungsverfahren seitens der Wissenschaft aber auch seitens der Industrie wider. Der offensichtlich große Bedarf an einem kosteneffizienten, automatisierbaren Finish-Prozess als Alternative zu den konventionellen abrasiven Verfahren wird auch in Zukunft die Forschung in diesem Bereich vorantreiben, sodass die Organisatoren auf der 2nd Conference on Laser Polishing – LaP 2016 vom 26.-27.04.2016 wieder mit spannenden Ergebnissen zum Laserpolieren rechnen.

Fh.-ILT / OD

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