Mehr Risikokapital für Spitzenforschung?
Die EU-Kommission will Risikokapital-Gebern den Weg in den Sektor der Spitzenforschung zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erleichtern.
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Brüssel (dpa) - Die EU-Kommission will Risikokapital-Gebern den Weg in den Sektor der Spitzenforschung zu Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) erleichtern. Notwendig seien der verstärkte Abbau von Bürokratie sowie mehr Flexibilität und Risikobereitschaft, erklärte die Brüsseler Behörde. Forschung in der EU könne einen größeren Beitrag zur Wettbewerbsfähigkeit leisten, wenn wachstumsstarke Unternehmen mehr unterstützt würden. Die Reduzierung von Verwaltungsaufwand solle insbesondere Kleine- und Mittelständische Unternehmen (KMU) für die europäische Forschung gewinnen. So könnten etwa Antragsverfahren gestrafft werden.
Die europäische IKT-Forschung sei beispielsweise bei Telekommunikations-Systemen oder Anwendungen in medizinischen Bereichen weltweit führend, sagte die zuständige Kommissarin Viviane Reding. Aufholbedarf sieht Reding hingegen bei der Höhe der Forschungsausgaben und der Kommerzialisierung der Forschungsergebnisse; das heißt, dass am Ende zu selten konkrete Produkte oder Dienstleistungen auf den Markt kommen. Die EU brauche ein gemeinsames Konzept für Forschung und Innovation im IKT-Bereich, wenn diese in Wachstum, Arbeitsplätze und mehr Wettbewerbsfähigkeit münden sollten.
Reding rief Mitgliedstaaten und Europaparlament auf, ihre Initiative zu unterstützen. Dazu startete die Behörde eine öffentliche Anhörung, um bis Anfang 2009 konkrete Vorschläge vorzulegen. Für den Zeitraum von 2007 bis 2013 sind im Kommissionshaushalt 9 Milliarden Euro für die Spitzenforschung im IKT-Bereich vorgesehen.