08.12.2003

Merkel will Gebühren

CDU-Chefin Angela Merkel hat sich für Studiengebühren ausgesprochen. Auch Eingangsprüfungen an Universitäten seien künftig unverzichtbar

Merkel will Gebühren

Berlin (dpa) - CDU-Chefin Angela Merkel hat sich entschieden für Studiengebühren ausgesprochen. Auch seien künftig an den Universitäten Eingangsprüfungen unverzichtbar - «und zwar nicht nur für 80 Prozent, sondern für 100 Prozent» der Studienanfänger, sagte Merkel bei einem Symposium der Humboldt-Universität am Freitag in Berlin. Das Abitur habe seine Berechtigung als Zugangsvoraussetzung zum Studium längst verloren.

Leider seien Studiengebühren in Deutschland noch verboten, sagte Merkel. Sie hoffe, dass dies bald vom Verfassungsgericht aufgehoben werde. Die Einnahmen aus Studiengebühren sollten bei den Hochschulen verbleiben. Mit dem Geld könnten auch «interessante Stipendienmöglichkeiten» mit Leistungsanreizen geschaffen werden.

Mit Blick auf die gegenwärtigen Studentenproteste warnte Merkel vor einem gefährlichen Stimmungsumschwung und Verstößen gegen das Recht. Wenn derzeit ganze Fachhochschulen oder halbe Universitäten geschlossen würden, würden zugleich «Träume und Engagement von jungen Menschen kaputt gemacht».

Bildungs-Staatssekretär Wolf-Michael Catenhusen (SPD) sagte, die Bundesregierung sei weiter klar gegen Studiengebühren. Sollte über die Einführung von Gebühren entschieden werden, so könne dies nur bundesweit erfolgen. Es wäre fatal, wenn jedes Bundesland eine eigene Regelung hätte. Gleiches gelte für das Hochschul-Zulassungsrecht.

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