Moderne Labore für Atmosphärenforschung
Laborgebäude am Leibniz-Institut für Troposphärenforschung nun bezugsfertig.
Mit der Übergabe des sanierten Laborgebäudes 23.2 an das Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (Tropos) endet für das Institut eine mehrjährige Bauphase. Das modernisierte Gebäude beherbergt jetzt Labore und Büros für verschiedene Arbeitsgruppen der Abteilungen Mikrophysik und Fernerkundung sowie Kalibrierlabore, Werkstätten und Sozialräume. Während der Bauarbeiten in den vergangenen zwei Jahren waren die Mitarbeiter in verschiedenen Provisorien auf dem Gelände des Wissenschaftsparks untergebracht.
Im Gegensatz zu den Tropos-Gebäuden Wolkenlabor, Multifunktionsgebäude und Laborgebäude für Atmosphärenchemie handelt es hier um keinen Neubau, sondern um eine Sanierung eines bestehenden Laborgebäudes. Bund und Land haben den Umbau mit insgesamt rund 4,7 Millionen Euro gefördert: Neben 1,7 Millionen Euro als Eigenanteil aus dem regulären Haushalt wurden zusätzlich 3 Millionen Euro für den Umbau bereitgestellt.
Das Gebäude 23.2 ist eines der ältesten Häuser auf dem Gelände des Wissenschaftsparks Leipzig. Es entstand als Laborbau in den Jahren 1978 bis 1980 sowie als Anbau in den 1990er Jahren zum Tropos-Hauptgebäude. Mit dem Neubau eines Laborgebäudes für Atmosphärenchemie zogen 2017 viele der Forscher in ein neues Gebäude um. Für die übrigen Nutzer wurden in den Monaten der Bauphase Interimslösungen gefunden: So konnten die Werkstätten der Lidargruppe und das Kalibrierlabor der Aerosolphysik provisorisch auf dem Gelände des Wissenschaftsparks unterkommen, das vom Land Sachsen zur Verfügung gestellt wurde.
Mit einer Bauzeit von zwanzig Monaten fiel der Umbau länger und aufwendiger als ursprünglich geplant aus, um das Gebäude an die aktuellen Brandschutzstandards anzupassen. Dazu kam, dass die Bauarbeiten in die Zeit der Corona-Pandemie fielen und Lieferengpässe sich auch hier bemerkbar machten. „Um so froher sind wir, dass die Arbeiten nun abgeschlossen werden konnten. Damit haben jetzt alle Gruppen am Tropos gute Arbeitsbedingungen und die Basis für exzellente Forschung. Mit der Fertigstellung dieses Umbaus endet für Tropos eine lange Bauphase: Insgesamt hat es fast zwei Jahrzehnte gedauert, um die Labore an die gewachsenen und veränderten Bedürfnisse anzupassen. Unser Dank geht an alle Beteiligten und besonders an die Geldgeber bei Bund und Land, die diesen Weg zusammen mit uns gegangen sind“, betont Andreas Macke, Direktor des Tropos.
Das sanierte Laborgebäude enthält jetzt eine Mischung aus verschiedensten Nutzungsformen: 23 Labore, 14 Büros, ein Seminarraum, ein großer Multifunktionsraum, ein Computerpool, mehrere Lager- und Technikräume, zwei Teeküchen, Umkleideräume mit Duschen und WC-Anlagen. Die Lidar-Gruppe profitiert von einer neuen, seitlich verschiebbaren Dachkuppel, wodurch die portablen Lidargeräte bereits beim Bau im Labor getestet werden können.
Das Weltkalibrierzentrum für Aerosolphysik (WCCAP) und die dazu gehörende Arbeitsgruppe bekommt moderne Räume, in denen Feinstaubmessgeräte aus aller Welt kalibriert und internationale Gäste geschult werden. Die Satellitengruppe erhält ein neues, komplett schwarzen Strahlungslabor, die Wolkengruppe ein Eislabor. Mit der Elektrowerkstatt/Konstruktion, Büro/Werkstatt für die Station Melpitz sowie der Haustechnik bekommen auch Mitarbeiter aus dem Bereich Technik zeitgemäße Räumlichkeiten und Anlagen. Neben diesen Gruppen profitieren alle Beschäftigten von einem neuen Multifunktionsraum, der als Seminarraum, für Gesundheitsangebote oder als Proberaum der Institutsband genutzt werden kann.
Mit der Modernisierung konnte die Beleuchtung auf LED umgestellt werden, so dass die Beleuchtung in Fluren, Treppen und Erschließungsflächen komplett über Bewegungsmelder gesteuert werden. Zudem wird die gesamte Haustechnik über eine Gebäudeleittechnik gesteuert.
Tropos / DE