05.09.2008

Neu im Vorsitz des Weltklimarates

Der Potsdamer Klimaforscher Ottmar Edenhofer arbeitet im Weltklimarat künftig an höchster Stelle mit.

Neu im Vorsitz des Weltklimarates

Berlin (dpa) - Der Potsdamer Klimaforscher Ottmar Edenhofer arbeitet im Weltklimarat künftig an höchster Stelle mit. Auf der 29. Versammlung des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) in Genf wurde er zu einem der Vorsitzenden der Arbeitsgruppe 3 «Vermeidung des Klimawandels» ernannt, teilten das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und die Technische Universität Berlin am Donnerstag mit. Edenhofer ist Chefökonom und stellvertretender PIK-Direktor sowie Professor für die Ökonomie des Klimawandels an der Technischen Universität.

Der 47-Jährige forderte, der mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnete Weltklimarat solle künftig stärker auf den Rat von Wirtschaft und Investoren hören. «Wir müssen die Unternehmen und die internationalen Investoren sehr viel stärker in die Prozesse des Weltklimarats einbeziehen», sagte er der Zeitung «Financial Times Deutschland». Bisher dürfe nur abgesicherte wissenschaftliche Literatur als Quelle für Berichte des IPCC verwandt werden. Seine Aufgabe werde es in Zukunft sein, die internationalen Investoren darüber zu informieren, «wo Knappheiten auftreten, und wie sich die Beziehungen zwischen den Gas-, Kohle- und Ölmärkten und den Märkten für Kohlendioxid-Emissionsrechten entwickeln werden».

Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) und Umweltminister Sigmar Gabriel (SPD) gratulierten Edenhofer, der sich den Vorsitz der Arbeitsgruppe mit Ramón Pichs Madruga aus Kuba und Youba Sokona aus Mali teilen wird. «Die Wahl ist eine enorme Anerkennung für die Klimaforschung in Deutschland und die Kompetenz unserer Wissenschaftler», sagte Schavan. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) werde Edenhofer in den kommenden sieben Jahren mit sechs Millionen Euro für seine Arbeit ausstatten.

Gabriel erklärte: «Mit der Wahl von Professor Edenhofer kommt Deutschland eine strategische Schlüsselstellung für die Erstellung des nächsten Sachstandsberichtes des IPCC zu.» Damit habe Edenhofer die wichtige Aufgabe, die Handlungsoptionen für eine ehrgeizige Klimapolitik aufzuzeigen und dabei nicht nur deren Kosten, sondern auch deren Nutzen darzustellen.

Der Weltklimarat wird von der Weltwetterorganisation WMO und dem UN-Umweltprogramm UNEP getragen. Zu einem seiner wichtigsten Ziele gehört es, die Risiken der globalen Erderwärmung zu beurteilen und Vorschläge zur Eindämmung des Klimawandels zu machen.

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