Neue Einsichten mit Röntgenblitzen
Das derzeit modernste Rasterröntgenmikroskop MAXYMUS wird vom Stuttgarter Max-Planck-Institut für Metallforschung am Helmholtz-Zentrum Berlin eingeweiht.
Das derzeit modernste Rasterröntgenmikroskop MAXYMUS wird vom Stuttgarter Max-Planck-Institut für Metallforschung am Helmholtz-Zentrum Berlin eingeweiht.
Am 10. und 11. November 2009 weiht das Stuttgarter Max-Planck-Institut für Metallforschung (MPI-MF) im Rahmen des internationalen Workshops „New Frontiers in Soft X-Ray Microscopy“ feierlich sein neues Rasterröntgenmikroskop MAXYMUS an der Berliner Synchrotronstrahlungsquelle BESSY II ein.
Abb.: MAXYMUS wird bei BESSY II eingebaut (Bild: MPI für Metallforschung)
MAXYMUS steht für "MAgnetic X-raY Micro- and UHV Spectroscope". Das Besondere an diesem neuartigen Rasterröntgenmikrospektroskop ist dabei seine Probenumgebung und sein breites Anwendungsspektrum. "Man kann mit ihm im Ultrahochvakuum arbeiten, unterschiedlich starke magnetische Felder anlegen und dabei ultraschnelle Prozesse beobachten", erläutert Gisela Schütz. "Diese Eigenschaften ermöglichen ein ganz neues Feld der Röntgenmikroskopie. Zum ersten Mal können wir nicht-röntgentransparente Proben untersuchen, wodurch sich neue und aufregende Möglichkeiten ergeben". So können z. B. strukturelle, chemische und magnetische Veränderungen an kleinsten Strukturen mit hoher räumlicher (unter 25 Nanometer) und zeitlicher (weniger als 10 Pikosekunden) Auflösung beobachtet werden. MAXYMUS ist für biologische, weiche und harte Materie geeignet und zählt zu den weltbesten unter den Rasterröntgenmikroskopen.
Die erfolgreiche Realisierung des MAXYMUS-Projektes zeugt von einer engen und guten Zusammenarbeit zwischen Wissenschaftlern des HZB und des MPI-MF, zwei führenden Instituten im Bereich der Röntgenmikroskopie bzw. Röntgenspektroskopie sowie der BRUKER ASC, einem industriellen Experten.
"Mit MAXYMUS ist die Familie der Röntgenmikroskope am BESSY II/HZB nun um ein weiteres wichtiges Mitglied ergänzt", freut sich Anke Rita Kaysser-Pyzalla. "Unseren Nutzern stehen am Standort damit äußerst attraktive Experimentiermöglichkeiten für Untersuchungen im Bereich der Lebens-, Material- und Umweltwissenschaften zur Verfügung." So lassen sich beispielweise mit dem HZB-eigenen Transmissionsröntgenmikroskop einmalige dreidimensionale Einblicke in biologische Zellen gewinnen, wobei Ortsauflösungen von nahezu 10 nm erreichbar sind.
Die Abteilung "Moderne magnetische Materialien" von Gisela Schütz konzentriert sich auf das bessere Verständnis grundlegender magnetischer Phänomene und auf die Entwicklung neuartiger magnetischer Hochleistungsmaterialen. Die Forscher am MPI-MF betreiben grundlegende Materialforschung. Im Fokus ihrer wissenschaftlichen Neugier stehen insbesondere nanoskopische Materialsysteme, wie z.B. magnetische Materialien, Metalllegierungen, mehrphasige Werkstoffe, komplexe Flüssigkeiten, Biomaterialien, lebende Zellen und deren Mischformen.
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