23.08.2007

Neue Technologien für Biokraftstoffe

Für einen breiteren Einsatz von Biokraftstoffen ist nach Einschätzung der deutschen BP eine Weiterentwicklung der derzeitigen Technologien unabdingbar.

Düsseldorf (dpa) - Für einen breiteren Einsatz von Biokraftstoffen ist nach Einschätzung der deutschen BP eine Weiterentwicklung der derzeitigen Technologien unabdingbar. Die heute gebräuchlichen Kraftstoffe Biodiesel und Ethanol seien technologisch mit der ersten Auto-Generation vergleichbar, erklärte BP am Mittwoch in Düsseldorf. «Mit diesen Biokraftstoffen der ersten Generation werden wir die CO2-Reduzierungsziele der EU und der Bundesregierung nicht erreichen können», sagte Peter Sauermann, Forschungsleiter der zu BP gehörenden größten deutschen Tankstellenkette Aral.

Hintergrund seien unter anderem technische Probleme bei einem verstärkten Einsatz von herkömmlichen Biodieseln, die zu einer Verschmutzung von Motorbauteilen, einem höheren Kraftstoffverbrauch sowie zu kürzeren Ölwechselintervallen führen könnten. Auch seien die in Deutschland verfügbaren Mengen an Biomasse zur Kraftstoffherstellung begrenzt.

Bei der Weiterentwicklung der Biokraftstoffe setze BP unter anderem auf die Herstellung von so genanntem Biobutanol, das einen höheren Energiegehalt im Vergleich zum herkömmlichen Ethanol habe und auch problemlos in höheren Mengen normalem Ottokraftstoff beigemischt werden könne. Dieselkraftstoffe mit höherer Qualität sollten durch neue Verfahren wie das Hydrieren von Pflanzenölen gewonnen werden. Dies könnte künftig auch durch das gemeinsame Verarbeiten von Pflanzenöl und Rohöl in der Raffinerie geschehen.

«Wir werden mit einheimischen Ressourcen das EU-Ziel für 2020 von zehn Prozent Bio-Anteil an der Kraftstoffversorgung nicht schaffen», sagte der Vorstandsvorsitzende der deutschen BP, Uwe Franke. Dies gelte auch für das in Deutschland stufenweise bis 2020 anvisierte Ziel von 17 Prozent Biokraftstoffen. Nach den Planungen soll die derzeit bereits existierende Bioquote für Ottokraftstoff von 1,2 Prozent und 4,4 Prozent für Dieselkraftstoff zunächst bis zum Jahr 2009 auf eine kombinierte Quote von 6,25 Prozent erhöht werden.

Um eine Konkurrenz mit der Herstellung von Nahrungsmitteln zu vermeiden, werde BP in einem Gemeinschaftsunternehmen mit D1 Oils den Anbau der nicht essbaren Jatropha-Frucht fördern. Geplant sei der Anbau dieser gegen Trockenheit resistenten Pflanze auf bis zu einer Million Hektar Ödland in Indien, Südafrika, Südostasien sowie in Zentral und Südamerika.

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