Neues Förderprogramm zur Fusionsforschung
Erstmals werden die Technologie des magnetischen Einschlusses als auch die Laserfusion gefördert.
Das Bundesministerium für Forschung und Bildung BMBF fördert bereits seit Langem die Fusionsforschung am Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) in Garching und Greifswald, am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) und am Forschungszentrum Jülich (FZJ). Diese institutionelle Förderung wird mit dem neuen Projektförderprogramm um eine zweite Säule ergänzt. Ziel der Projektförderung ist es, in einer ersten Phase bis Anfang der 2030er Jahre Technologien, Komponenten und Materialien voranzubringen, die für ein Fusionskraftwerk gebraucht werden. In der zweiten Phase steht dann die Integration in ein Kraftwerksdesign im Vordergrund. Das Förderprogramm ist technologieoffen angelegt und adressiert sowohl die Technologie des magnetischen Einschlusses als auch die Laserfusion.
„Die Energiekrise hat uns vor Augen geführt, wie wichtig eine saubere, verlässliche und bezahlbare Energieversorgung ist. Und Fusion ist dabei die riesige Chance, all unsere Energieprobleme zu lösen. Deutschland bietet durch seine exzellente Forschungslandschaft und seine starke Industrie hervorragende Voraussetzungen für den Bau von Fusionskraftwerken. Hier setzen wir mit unserem neuen Förderprogramm ‚Fusion 2040 – Forschung auf dem Weg zum Fusionskraftwerk‘ an und wollen so den Weg zum ersten Fusionskraftwerk in Deutschland ebnen“, sagt Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger.
„Wir wollen ein Fusionsökosystem aus Industrie, Start-ups und Wissenschaft aufbauen, damit ein Fusionskraftwerk in Deutschland schnellstmöglich Wirklichkeit wird. Das Fusionsökosystem soll die vorhandenen Stärken Deutschlands bündeln und Synergien zwischen den unterschiedlichen Akteuren schaffen. Das weltweite Rennen läuft. Ich möchte, dass wir in Deutschland unter den Ersten dabei sind, die ein Fusionskraftwerk bauen. Diese riesige Chance dürfen wir nicht verpassen, gerade mit Blick auf Wachstum und Wohlstand“, ergänzt die Ministerin.
Um den Bau eines Fusionskraftwerks möglichst schnell zu erreichen, ist das Programm im Kern auf anwendungsorientierte Verbundforschung als eine Form einer Public-Private-Partnership (PPP) angelegt. So sollen Projekte zu konkreten Teiltechnologien von Forschungseinrichtungen, Hochschulen und der Industrie gemeinsam durchgeführt werden. Hierdurch können neue Erkenntnisse aus der Forschung frühzeitig aufgegriffen und Know-how an die heimische Industrie zur weiteren Verwertung transferiert werden.
BMBF / JOL