Patente unterm Hammer
Bei der europaweit ersten Auktion von Patenten und Markenrechten sind in München hunderte Schutzrechte versteigert worden.
München (dpa) - Bei der europaweit ersten Versteigerung von Patenten und Markenrechten sind am Dienstag in München hunderte Schutzrechte unter den Hammer gekommen. Rund ein Drittel der etwa 400 Patente und 210 Patentfamilien habe einen Käufer gefunden, sagte eine Sprecherin des Veranstalters in München. Der Gesamterlös lag bei knapp einer halben Million Euro. Ursprünglich hatten sich die Anbieter für einzelne der Schutzrechte Preise von mehr als einer Million Euro versprochen. Dennoch zeigten sich die Veranstalter mit der Auktion zufrieden. «Das war ein erster Schritt in Europa.» Viele der Geschäfte würden erfahrungsgemäß nach der ersten Sondierung bei einer Auktion noch im Anschluss getätigt.
Den höchsten Preis bei der Versteigerung erzielte mit 50.000 Euro eine spezielle Oberflächenbeschichtung aus der Nanotechnologie. Insgesamt blieben die erzielten Preise meist unter dem Startpreis. An der Veranstaltung nahmen rund 120 Interessenten teil, darunter auch Erfinder von Unternehmen und Hochschulen sowie Privatpersonen.
Da der jeweilige Wert eines Patentes für die Käufer teils schwierig einzuschätzen ist, hatte der Veranstalter, die Intellectual Poperty Auctions GmbH, den Interessenten die Möglichkeit einer «Due Diligence» - einer Einsicht der Patentunterlagen - zwei Monate vor der Versteigerung eingeräumt. Unter den angebotenen Patenten, Markenrechten und Lizenzen fanden sich Schutzrechte von Unternehmen wie Bayer, Merck und Rolls-Royce Deutschland. Als Branchen waren schwerpunktmäßig neben Automobilindustrie und Maschinenbau auch die Nanotechnologie und Medizintechnik sowie die Pharmatechnologie vertreten.