Preiswürdige Perturbation
Quantenfeldtheoretiker Arkady Vainshtein erhält den Julius Wess-Preis 2014.
Das KIT-Zentrum Elementarteilchen- und Astroteilchenphysik (KCETA) des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) verleiht den Julius Wess-Preis 2014 an den russischstämmigen US-Amerikaner Arkady Vainshtein. Professor Vainshtein gilt als einer der einflussreichsten theoretischen Teilchenphysiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Zur Preisverleihung am Freitag, 5. Dezember 2014, um 15 Uhr in der Aula des Fortbildungszentrums für Technik und Umwelt (FTU) am KIT Campus Nord sind Vertreterinnen und Vertreter der Medien herzlich eingeladen.
Abb.: Arkady Vainshtein (Bild: M. Kapitskaya-Dokshitzer)
Unter dem Titel „The beauty and the beast: quantum eld theory and the real world“ berichtet der Preisträger Vainshtein, der eine Gloria-Lubkin-Professur an der University of Minnesota innehat, über seine wissenschaftlichen Arbeiten zur Quantenfeldtheorie. Der KIT-Vizepräsident für Forschung und Information, Detlef Löhe, wird den Preis überreichen. „Arkady Vainshtein hat sich vor allem um die Quantenchromodynamik verdient gemacht, erklärt KIT-Vizepräsident Löhe. „Diese beschreibt die Wechselwirkung der fundamentalen Bausteine der Atomkerne und bildet einen wesentlichen Bestandteil des Standardmodells der Elementarteilchenphysik.“ Die musikalische Umrahmung der Veranstaltung übernimmt am Flügel Susanne Wess, Tochter von Julius Wess.
Arkady Vainshtein, geboren 1942, studierte an der Universität Novosibirsk und am Budker-Institut für Kernphysik in Novosibirsk, wo er 1964 seinen Abschluss machte und 1968 den russischen Doktorgrad erwarb (entspricht im Westen einer Habilitation). Er blieb als Wissenschaftler am Budker-Institut und arbeitete in den 70er- und 80er-Jahren mit Valentin Zakharov und Mikhail Shifman vom Institut für Theoretische und Experimentelle Physik (ITEP) in Moskau zusammen. 1990 wurde er Professor an der University of Minnesota. 1998 erlangte er die US-Staatsbürgerschaft. Er ist seit 1997 Fellow der American Physical Society.
Vainshtein ist vor allem für seine gemeinsam mit Zakharov und Shifman ausgeführten Arbeiten über nichtstörungstheoretische Aspekte der Quantenchromodynamik (QCD) bekannt, beispielsweise die QCD-Summenregeln. Später forschte er auch zu nichtleptonischen schwachen Zerfällen und supersymmetrischen nichtabelschen Eichtheorien. Außerdem untersuchte er QCD-Beiträge zur Berechnung von Präzisionsmessungen in der Quantenelektrodynamik. 1999 bekam Vainshtein mit Zakharov und Shifman den Sakurai-Preis. 2005 erhielt er den Pomerantschuk-Preis des ITEP.
KIT / DE