Richtungsabhängige Temperaturmessung
Neuartige Sensoren könnten helfen, Überhitzung von Prozessoren zu vermeiden.
Durch die Kombination von verschiedenen thermomagnetischen Effekten sind Sensoren für richtungsabhängige Temperaturmessungen möglich. Das hat ein Forscherteam der Unis Greifswald, Bielefeld, Göttingen und Groningen sowie des Leibniz-
Abb.: Die Richtung der Temperaturunterschiede wird durch eine Kombination der elektro- und magnetothermischen Eigenschaften detektiert. (Bild: J. Walowski, U. Greifswald)
Ein Temperaturunterschied am magnetischen Element erzeugt eine elektrische Spannung von oben nach unten. Diese Spannung wird von der Magnetisierung des Elements beeinflusst. So wird die gespeicherte Information über die Magnetisierungsrichtung bestimmt. Das stärkste Signal zum Auslesen gespeicherter Informationen wird erzeugt, wenn der Temperaturunterschied in genau derselben Richtung verläuft. Bei einer Richtungsänderung des Temperaturunterschieds, zum Beispiel von rechts nach links, ändert sich auch das Messsignal für jede Magnetisierung diametral. Dieser Unterschied bildet das Messsignal, welches die Richtung der Wärmequelle angibt.
Die Sensoren haben eine Größe von wenigen Mikrometern, wobei die Dicke weniger als zehn Nanometer beträgt. Im Prinzip können sie noch weiter verkleinert werden. Die magnetischen Schichten werden durch Sputtern aufgetragen, daraus werden dann die Elemente mittels Lithographieprozessen geformt. Beides sind Standardverfahren in der Halbleiterindustrie. Dadurch können die Elemente beispielsweise leicht in Computerprozessoren integriert werden. Dort können sie helfen, die Überhitzung bestimmter Bereiche zu vermeiden. Das wiederum würde die Laufzeitstabilität von Prozessoren verbessern.
U. Greifswald / RK