25.01.2012

Schnellster Film der Welt wurde am Röntgenlaser Flash gedreht

Das „Guinness-Buch der Rekorde“ 2012 verzeichnet für die Anlage am Forschungszentrum Desy in Hamburg eine Rekordbildfolge von nur 50 Femtosekunden Abstand.

Am Hamburger Elektronsynchrotron Desy drehen Forscher Filme, die rund 800 Milliarden Mal schneller geschossen werden als ein normaler Kinofilm. Stefan Eisebitt von der Technischen Universität Berlin und dem Helmholtz Zentrum Berlin stellt die Rekord-Zeitlupe am kommenden Donnerstag auf dem Nutzertreffen der Forschungslichtquellen vor. Zu dem dreitägigen Nutzertreffen, das zusammen von Desy und dem Europäischen Röntgenlaser European XFEL organisiert wird, haben sich mehr als 600 Teilnehmer aus dem In- und Ausland angemeldet.

Abb.: Zentraler Teil des Hologramms vom Brandenburger-Tor-Modell (rechts) und die rekonstruierten Abbildungen. (Bild: S. Eisebitt/HZB)


Als Filmmotiv wählte das Team um Eisebitt ein Mikromodell des Brandenburger Tors, das nur wenige millionstel Meter groß ist. Die Forscher teilten den Strahl des Röntgenlasers in zwei Blitze, von denen einer über einen kleinen Umweg von 0,015 Millimetern geschickt wurde und daher 50 Femtosekunden später eintraf als der erste. Da sich kein Detektor so schnell auslesen lässt, speicherten die Wissenschaftler beide Aufnahmen als überlagerte Hologramme, aus denen sich die Einzelbilder anschließend rekonstruieren ließen.

Mit ihren Versuchen haben die Forscher gezeigt, dass die Rekord-Zeitlupe prinzipiell machbar ist. Allerdings haben sie dabei nicht nur den schnellsten Film der Welt aufgenommen, sondern mit nur zwei Bildern auch den kürzesten. Um die Methode in der Praxis anwenden zu können, ist also noch weitere Entwicklungsarbeit nötig. „Das langfristige Ziel ist, die Bewegung von Molekülen und Nanostrukturen in Echtzeit verfolgen zu können“, sagt Eisebitt.

Desy / PH

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