07.03.2008

Schott schreibt rote Zahlen

Der Mainzer Technologiekonzern Schott ist in die roten Zahlen gerutscht und schließt seine Displayglas-Sparte.

Sevilla/Mainz (dpa) - Der Mainzer Technologiekonzern Schott ist in die roten Zahlen gerutscht und schließt seine Displayglas-Sparte. Im Geschäftsjahr 2006/07 (30. September) entstand ein Konzernverlust von 51 Millionen Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Überschuss von 105 Millionen Euro erzielt wurde. Als Grund nannte der Vorstandschef Udo Ungeheuer am Donnerstag in Sevilla den Bereich Displayglas, der aus Währungsgründen gegenüber der asiatischen Konkurrenz im Nachteil sei und deshalb nicht fortgeführt werde. Die Schott AG erwarte für die Zukunft auch wegen ihrer Solarsparte aber wieder einen kräftigen Gewinn.

Der Konzernumsatz sank nach den Angaben um 4 Prozent auf 2,14 Milliarden Euro, währungsbereinigt betrug der Rückgang ein Prozent. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 11 Prozent auf 267 Millionen Euro. Ungeheuer zeigte sich trotz des Defizits für das laufende Geschäftsjahr optimistisch und kündigte die Einstellung von rund 500 Mitarbeitern in Deutschland an. Der Verlust sei eine einmalige Angelegenheit. 2007/08 werde ein Jahresüberschuss über dem des Jahres 2005/06 (105 Mio Euro) erwartet. Das EBIT soll sich auf Vorjahresniveau bewegen, der Umsatz soll um 5 Prozent steigen und bis 2010 auf 3,0 bis 3,5 Milliarden Euro wachsen.

«Wir denken, dass das Unternehmen so gut aufgestellt ist wie noch nie», sagte Ungeheuer. Im Bereich Solar sei Schott in einer «absoluten Wachstumsphase». Insgesamt werde die Solarsparte den derzeit umsatzstärksten Bereich Pharma im kommenden Jahr «deutlich» übertreffen. Von den rund 500 Neueinstellungen sollen mehr als 300 auf den Bereich Solar entfallen. Angaben zum Umsatz der einzelnen Segmente machte das nicht-börsennotierte Unternehmen nicht. Ungeheuer schloss nicht aus, dass über einen Börsengang nachgedacht werde.

Er wies Überlegungen zurück, Schott habe sich bei seinem Displayglas-Engagement verschätzt. «Wir haben nur die Wettbewerbssituation, so wie sie in Asien besteht, hier nicht im vollen Ausmaß absehen können.» Die Schmelzkapazitäten am Standort Jena würden zum Aufbau des Geschäftsfelds Sicherheitsgläser genutzt. Kündigungen habe es nicht gegeben. In Jena sollen im laufenden Geschäftsjahr wegen anderer Projekte deutlich über 140 Mitarbeiter eingestellt werden. Displayglas wird unter anderem für Flachbildschirme, Notebooks und Handys benötigt.

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