08.12.2006

Shuttle-Start abgeblasen

Der erste nächtliche Start einer US-Raumfähre seit der «Columbia»-Tragödie 2003 ist am frühen Freitagmorgen in letzter Minute wegen schlechten Wetters abgesagt worden.

Washington (dpa) - Der erste nächtliche Start einer US-Raumfähre seit der «Columbia»-Tragödie 2003 ist am frühen Freitagmorgen in letzter Minute wegen schlechten Wetters abgesagt worden. Ein neuer Versuch soll nun am Sonntagmorgen mitteleuropäischer Zeit gewagt werden, sagte ein Sprecher der US-Weltraumbehörde NASA. Allerdings seien die Wetterprognosen auch für den neuen Starttermin auf dem Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida nicht ideal. Die Verzögerung bedeutet auch, dass der Deutsche Thomas Reiter zumindest ein klein wenig länger als geplant im All bleiben wird.

Der Spaceshuttle «Discovery» sollte ursprünglich um 21.36 Uhr Ortszeit (Freitag, 03.36 Uhr MEZ) zur Internationalen Raumstation ISS aufbrechen. Dort will die Besatzung wichtige Ausbauarbeiten vornehmen. Aber eine hartnäckig dichte Wolkendecke zwang die NASA zu der Start-Verschiebung. Es sei bis zuletzt fraglich gewesen, ob die Wolkendecke noch aufreißen werde, sagte der NASA-Verantwortliche Mike Leinbach. Das Risiko sei zu groß gewesen. Die NASA hat noch bis zum 17. Dezember Zeit, die «Discovery» auf den Weg zu bringen - dann schließt sich das Startfenster vorläufig. Neuer Starttermin ist Samstagabend 20.47 Uhr Ortszeit (Sonntagfrüh 02.47 Uhr MEZ).

Zur siebenköpfigen Besatzung der «Discovery« gehört auch die Amerikanerin Sunita Williams, die den Deutschen Reiter als Langzeitbewohnerin des Außenpostens im All ablösen soll. Der Astronaut der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA hält sich seit fünfeinhalb Monaten in der Station auf und soll mit der «Discovery» wieder zur Erde zurückkehren.

Vorher wird auf die Shuttle-Besatzung aber noch der bisher komplizierteste Einsatz beim Ausbau der ISS zukommen. So soll bei drei Ausstiegen eine containergroße Halterung an der Außenwand der Station angebracht werden. Daran sollen später Sonnensegel montiert werden. Außerdem muss die Crew das Stromkabelsystem verbessern und das Hauptkühlsystem der Station aktivieren.

Seit dem «Columbia»-Unglück am 1. Februar 2003 hatte die NASA ihre Raumfähren nur bei Tageslicht auf den Weg geschickt, um sicher zu gehen, dass etwaiger vom Außentank abfallender Schaumstoff auch von den mehr als 100 beim Start eingesetzten Kameras erfasst wird. Das Absprengen von Schaumstoffstücken hatte seinerzeit zum Auseinanderbrechen der «Columbia» beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre und zum Tod aller sieben Astronauten an Bord geführt. Die NASA will aber nach eigenen Angaben von nun an Shuttles auch wieder im Dunkeln starten lassen, weil Tests ergeben haben, dass die Feststoffraketen bei Zündung genügend Licht für die Kamera-Bilder erzeugen.

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