16.03.2023

Sichere Zwischenlagerung von Brennelementen

Internationales Forschungsprojekt untersucht Langzeitverhalten von bestrahlten Brennelementen.

Die Gesellschaft für Zwischenlagerung (BGZ) wird im Rahmen eines internationalen Forschungs­projekts das Verhalten bestrahlter Brennelemente untersuchen, um die sichere Zwischen­lagerung hoch­radioaktiver Abfälle auch über den bisher genehmigten Zeitraum hinaus nachzuweisen. Für einen fachlichen Austausch dazu hatte das bundes­eigene Unternehmen Experten aus Schweden zu Gast, wo die Brennstäbe in heißen Zellen untersucht werden.

 

Abb.: Eine Delegation der Firma Studsvik aus Schweden schaute sich gemeinsam...
Abb.: Eine Delegation der Firma Studsvik aus Schweden schaute sich gemeinsam mit den Vertretern des BGZ-Projekt­teams das Konzept der trockenen Zwischen­lagerung im BGZ-Zwischen­lager in Lingen an. (Bild: BGZ)

„Durch das Projekt gewinnen wir wichtige Erkenntnisse für die verlängerte Zwischen­lagerung der Brennelemente“, sagt Maik Stuke, Leiter des Forschungs­projekts bei der BGZ. In dessen Rahmen werden Brennstäbe in den Laboren der Firma Studsvik in Schweden untersucht, darunter auch Teile von Brennstäben aus deutschen Atom­kraftwerken. „Mit den Untersuchungen erhalten wir wichtige Informationen über das Verhalten der bei der BGZ aufbewahrten hoch­radioaktiven Abfälle“, betont Stuke. Die BGZ hat bei dem Forschungs­projekt die Federführung und arbeitet mit nationalen und internationalen Partnern aus der Forschung, Industrie sowie mit Behörden zusammen.

Um die nächsten Schritte für die laufenden experimentellen Untersuchungen in den heißen Zellen in Schweden zu besprechen, trafen sich nun Experten von Studsvik mit dem Projektteam der BGZ in Essen. Im Rahmen des Besuchs verschaffte sich die Delegation aus Schweden zudem einen Eindruck vom Konzept zur Aufbewahrung radioaktiver Abfälle in Deutschland. „Das Projekt steht für die gute internationale Zusammenarbeit wichtiger Akteure der nuklearen Entsorgung“, sagt Peter Askeljung, Leiter des Projekts bei Studsvik. So leiste die Forschungs­gemeinschaft einen bedeutenden Beitrag zur sicheren Zwischenlagerung.

Die Aufbewahrungs­genehmigungen für die Zwischenlager der BGZ sind auf vierzig Jahre befristet. Im November 2022 wurde bekannt, dass sich die Suche nach einem Endlager verzögert, wodurch die radioaktiven Abfälle deutlich länger an den Zwischen­lager­standorten aufbewahrt werden müssen. Doch auch nach der ursprünglichen Planung steht ein Endlager erst zur Verfügung, nachdem die Aufbewahrungs­genehmigungen für die Zwischenlager ausgelaufen sind. Die BGZ hat daher seit ihrer Gründung im Jahr 2017 regelmäßig darüber informiert, dass sie sich auf deutlich längere Zwischenlagerzeiten vorbereitet. Mit der verlängerten Zwischen­lagerung sind technische Fragen verbunden, die die BGZ im Rahmen der noch zu führenden Genehmigungs­verfahren beantworten wird. Dazu verfolgt das bundeseigene Unternehmen ein umfassendes Forschungs­programm. Im Rahmen nationaler und internationaler Forschungs­projekte untersucht die BGZ unter anderem das Langzeit­verhalten von Behältern und Brennelementen. Eines dieser Forschungs­projekte ist LEDA (Long-Term Experimental Dry Storage Analysis), in dessen Rahmen Teile von bestrahlten Brennelementen in heißen Zellen in Schweden untersucht werden.

BGZ / DE

 

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