18.04.2023 • Energie

Solarstrom aus der Gebäudehülle

Projekt Sun Skins nutzt organische Solarzellen zwischen thermoplastisch umgeformten Folien.

Bis 2050 soll der Gebäudebestand in Deutschland klimaneutral sein, der Energiebedarf soll wesentlich aus standortnahen erneuerbaren Energien wie Solarenergie gedeckt werden. „Wie dies im Leichtbau mittels organischer Photovoltaik­elemente für die Gebäudehülle gelingen kann, untersuchen wir in unserem gemeinsamen Forschungsvorhaben Sun Skins“, sagt Projekt­leiter Timo Carl von der Frankfurt University of Applied Sciences (Frankfurt UAS). Die Frankfurt UAS führt das Projekt federführend mit der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe, der Kunst­hochschule Kassel und zwei Industrie­partnern durch.

Abb.: Organische Photovoltaik­elemente zwischen thermoplastisch umgeformten...
Abb.: Organische Photovoltaik­elemente zwischen thermoplastisch umgeformten Folien aus Polycarbonat. (Bild: Frankfurt UAS)

„Organische Solarzellen sind gegenüber silizium­basierten Photovoltaik­zellen flexibler und anpassungsfähiger. Sie sind leicht, biegbar, teiltransparent, farblich gestaltbar und unempfindlicher gegenüber der Ausrichtung zur Sonne, Teilverschattungen und Temperaturschwankungen. OPV ist daher im Bereich der gebäudeintegrierten Photovoltaik (GiPV) ökologisch und ökonomisch eine Alternative zu siliziumbasierten Photovoltaik-Zellen“, erläutert Carl. „Wir können den Anteil gebäude­integrierter Photovoltaik signifikant erhöhen, wenn es gelingt, ästhetisch innovative Träger­systeme zu entwickeln, die intelligent auf unterschiedliche architek­tonische Rand­bedingungen adaptiert werden können. Hierzu liefert unsere Forschungsarbeit einen Beitrag.“

Im Mittelpunkt des Projekts steht die Entwicklung von drei­dimensionalen, solaren Leichtbau­paneelen: Organische Photovoltaik­elemente werden dazu zwischen zwei dünne thermoplastisch umgeformte Folien aus Polycarbonat integriert. Dieses Verbundbauteil lässt sich im Entwurf mit Hilfe eines eigens entwickelten digitalen Planungstools in Form, Farbe und Transparenzgrad variieren und somit an verschiedene Einbau­situationen anpassen. Den Prototyp des Leichtbau­trägersystems aus Polycarbonat als Demonstrator für die gestalterische Qualität und geometrische Flexibilität stellt das Forschungsteam nun auf der Messe BAU in München vor.

Frankfurt UAS / JOL

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