29.09.2006

Spektrometer auf Umwegen

Ein 200 Tonnen schweres Riesen-Spektrometer muss für den Transport von Niederbayern nach Karlsruhe einen Umweg von rund 8600 Kilometern machen.

 

Deggendorf/Karlsruhe (dpa) - Ein 200 Tonnen schweres Riesen-Spektrometer muss für den Transport von Niederbayern nach Karlsruhe in den kommenden Wochen einen Umweg von rund 8600 Kilometern machen. Das bei der Deggendorfer Werft gebaute 24 Meter lange und 10 Meter hohe Spezialgerät kann wegen der Größe nicht nach Norden über die Donau und den Main-Donau-Kanal verschifft werden. Der Spezialapparat passe nicht unter den Brücken hindurch, erklärte ein Sprecher des Herstellers MAN DWE GmbH. Das Spektrometer wurde am Donnerstag in Niederbayern auf ein Schiff verladen und soll am Freitag seine rund 9000 Kilometer lange Reise nach Karlsruhe antreten.

Das Deggendorfer Spezialgerät wird zunächst über die Donau ins Schwarze Meer gebracht. Dann geht die Reise mit einem Hochseeschiff weiter durch das Mittelmeer und den Atlantik nach Antwerpen. Dort wird die Anlage wieder auf ein Binnenschiff verladen und über den Rhein Richtung Karlsruhe gebracht. Die letzten sechs Kilometer sind bei dem Transport das schwierigste Stück. Dann wird der spektakuläre Schwertransport auf dem Landweg fortgesetzt.

Bei dem so genannten UHV-Hauptspektrometer handelt es sich nach Angaben der Deggendorfer Werft um den größten Vakuumbehälter der Welt. Im Inneren des Gerätes könne ein Vakuum geschaffen werden, das nahezu Weltraumbedingungen entspreche. Das Spektrometer soll in sechs Wochen ins Forschungszentrum Karlsruhe geliefert werden. Dort wird es nach Angaben der Wissenschaftler für das einzigartige Karlsruher Tritium-Neutrino-Experiments (KATRIN) verwendet, an dem mehrere europäische und US-amerikanische Institutionen beteiligt sind. Mit der 33-Millionen-Euro-Studie wollen die Wissenschaftler herausfinden, wie groß die Masse der Elementarteilchen Neutrinos ist und welche Rolle die Teilchen bei der Entwicklung des Universums spielten.

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