20.01.2006

Stärkeres Abschmelzen

Die Hochgebirgsgletscher schmelzen nach aktuellen Daten deutlich schneller als befürchtet.


Stärkeres Abschmelzen

Bremerhaven (dpa) - Die Hochgebirgsgletscher schmelzen nach aktuellen Daten deutlich schneller als befürchtet. Der Meeresspiegelanstieg auf Grund abschmelzender Polkappen wird dagegen bis zum Jahr 2100 nur etwa halb so stark ausfallen wie bisher angenommen. Das hat eine Studie des Bremerhavener Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung (AWI) ergeben, die am Donnerstag im Wissenschaftsmagazin «Nature» erschienen ist.

Bisher gingen Wissenschaftler von einem Anstieg der Meeresspiegel von rund 40 Zentimetern bis zum Jahr 2100 durch die Klimaerwärmung aus. Dazu trägt das Schmelzwasser von den Eiskappen der Pole und den Gletschern der Hochgebirge zu rund einem Viertel bei. Der Rest ist auf die Folge erhöhter Wassertemperaturen und der damit verbundenen Ausdehnung der Wassermassen in den Weltmeeren zurückzuführen.

Bei den Hochgebirgsgletschern wird nach der aktuellen Studie ein stärkeres Abschmelzen erwartet. (Quelle: AWI)

«Das beschleunigte Abschmelzen der Berggletscher ist ein bedeutend höheres Risiko als bisher angenommen», sagte Eisforscherin Sarah Raper vom AWI. Schon bald könne dies zu katastrophalen Überschwemmungen durch Gletscherseen führen, vor allem in Hochgebirgsregionen wie Nepal. Für präzisere Voraussagen würden allerdings mehr Daten von den Gletschern benötigt. Weder die USA noch Kanada verfügen über komplette Daten ihrer Gletscher.

Die aktuelle Studie kombiniert Prognosen aus globalen Klimamodellen mit Vorhersagen zur Veränderung der Eismassen. Zum ersten Mal betrachteten die Wissenschaftler dabei die polaren Eisschilde und die Gebirgsgletscher getrennt.

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