10.05.2004

Startschuss für Super-Airbus

Airbus beginnt mit der Serienfertigung des größten Verkehrsflugzeugs aller Zeiten.

Startschuss für Super-Airbus

Airbus beginnt mit der Serienfertigung des größten Verkehrsflugzeugs aller Zeiten.

Toulouse (dpa) - Mit der Eröffnung der ersten Endmontagelinie für den A380 hat Airbus am Freitag in Toulouse den Startschuss für die Serienfertigung des größten Verkehrsflugzeugs aller Zeiten gegeben. Der doppelstöckige Super-Airbus für 555 bis 800 Passagiere soll das Monopol von Boeing auf dem Weltmarkt für Großraumjets brechen und Airbus den Platz als weltgrößten Anbieten von Verkehrsflugzeugen sichern. «Das ist ein großer Tag», sagte Airbus-Chef Noel Forgeard bei der gemeinsamen Eröffnung mit Frankreichs Premierminister Jean-Pierre Raffarin vor 3000 Gästen.

Der erste A380 soll die Montagehalle am 25. Mai verlassen. Er soll nie fliegen, sondern in Tests bis hin zur Zerstörung auf seine Belastbarkeit geprüft werden. Der Erstflug eines A380 ist für Anfang Quartal 2005 geplant. 2006 will Singapore Airlines die erste Maschine zum Listenpreis von 281 Millionen Dollar in Dienst nehmen. Bis 2008 soll die A380-Fertigung auf 4 Maschinen pro Monat steigen. Airbus schätzt den Markt für Großraummaschinen in den kommenden 20 Jahren auf 1500 Maschinen und will davon die Hälfte abdecken.

«Dieses Werk ist eine Kathedrale», sagte Forgeard. Die monumentale Halle ist 490 Meter lang, 250 Meter breit und 46 Meter hoch. Samt den Nebengebäuden wurde hier viermal so viel Stahl verarbeitet wie im Eiffelturm. Die Halle trägt den Namen des früheren EADS-Chefs Jean-Luc Lagardère. «Seiner Vision und seinem Willen ist es zu verdanken, dass dieses Programm begonnen werden konnte», sagte Forgeard.

Seit Beginn der A380-Vermarktung Ende 2000 hat Airbus 129 feste Bestellungen und 52 Vorbestellungen von 11 Kunden verbucht. Das 10,7 Milliarden Dollar teure Projekt rentiert sich ab dem Verkauf des 250sten Flugzeugs. Die Lufthansa hat 15 Maschinen geordert und will 2007 den Liniendienst aufnehmen, wenn der Frankfurter Flughafen vorbereitet ist. Das Haupteinsatzgebiet des A380 dürfte aber im Mittleren und Fernen Osten liegen. Airbus erhofft mit dem A380 den Durchbruch in Japan, dem einzigen noch praktisch völlig von Boeing beherrschten Markt. Wenn die ersten A380 in Tokio landeten, würden die Passagiere mit ihrer Wahl die japanischen Fluggesellschaften dazu bringen, auch diesen Typus zu bestellen, hofft man in Toulouse.

Teile für den Airbus-Giganten werden an mehreren Standorten gefertigt. Per Schiff und Lastwagen werden Tragflächen und Rumpfteile zur Endmontage nach Toulouse transportiert. Das Heckruder kommt aus Stade, die Flügel aus Broughton in Wales und die Kanzel aus Saint- Nazaire. Die in Toulouse montierten Flugzeuge werden in Hamburg in den Farben der Kunden lackiert und innen eingerichtet. Airbus hat rund 50 000 Mitarbeiter vor allem in Frankreich, Deutschland, Spanien und Großbritannien.

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