Studie: Wirtschaftswachstum durch Innovation
Berlin hat einer deutschlandweiten Analyse zufolge im bundesweiten Vergleich die größten wirtschaftlichen Entwicklungschancen.
Berlin (dpa) - Berlin hat einer Studie zufolge im bundesweiten Vergleich die größten wirtschaftlichen Entwicklungschancen. Die Hauptstadt belegt Platz eins in der deutschlandweiten Analyse «Talente, Technologie und Toleranz - wo Deutschland Zukunft hat», die das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung durchgeführt hat. «Berlin hat die besten Startbedingungen in Deutschland», sagte der Direktor des Instituts, Reiner Klingholz, am Dienstag bei der Vorstellung der Untersuchung in Berlin. «Es kann nur bergauf gehen».
Die Studie untersuchte die Bundesländer anhand der Faktoren Talente, Technologie und Toleranz. «Alle drei Ts zusammen generieren Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze», sagte Steffen Kröhnert vom Berlin-Institut. Die Theorie gehe auf den amerikanischen Ökonomen Richard Florida zurück, der davon ausgehe, dass Kreativität und kulturelle Vielfalt Innovationen begünstige. Die kreative Klasse entscheide, wo sie arbeiten will und lasse weitere Jobs entstehen. «Deutschland entwickelt sich immer mehr von einer Industriegesellschaft zu einer kreativen Wissensgesellschaft», sagte Klingholz.
In Berlin gebe es besonders viele Beschäftigte in kreativen Berufen. Darüber hinaus investiere die Hauptstadt bundesweit am meisten in Forschung und Entwicklung. Effizienter werde mit dem Geld jedoch in Bayern und Baden-Württemberg gewirtschaftet. Hier würden weitaus mehr Patente angemeldet. «Berlin erreicht wenig mit hohem Aufwand», sagte Klingholz. «Hier herrscht noch viel Entwicklungspotenzial».
Bisher ließe sich das TTT-Konzept vor allem auf den Westen Deutschlands anwenden. Ob sich die Prognose für Berlin dauerhaft bestätige, sei aufgrund der staatlichen Förderung noch nicht absehbar. «Es fehlen die großen Unternehmen in der Region», sagte Petra König von der IHK Berlin. Eine Fokussierung auf Technologie und eine Verbesserung der Ausbildungssituation sei außerdem nötig, um die positiven Trends zu festigen.
Den zweiten Rang der Studie belegt Hamburg, gefolgt von Baden- Württemberg. Die letzten Plätze belegen die ostdeutschen Länder: Am schlechtesten schneidet Mecklenburg-Vorpommern ab, Sachsen-Anhalt belegt den vorletzten Rang. Davor stehen Thüringen, Brandenburg und Sachsen.