05.08.2013

Suche nach dem Ursprung des Lebens

Lisa Kaltenegger zum Mitglied der Simons-Stiftung ernannt.

Die Frage nach dem Ursprung des Lebens ist eine der großen ungelösten Fragen unserer Zeit. Jetzt hat die Simons-Stiftung mit Sitz in New York City ein Netzwerk von Wissenschaftlern geschaffen, das der Erforschung dieser Frage gewidmet ist: Die Simons Collaboration on the Origins of Life wird Forscher aus Feldern von Astrophysik bis Molekularbiologie zusammenbringen um Fragestellungen rund um den Ursprung des Lebens anzugehen – von den astronomischen Voraussetzungen für das irdische Leben bis zu den chemischen Prozessen, in denen die ersten Protozellen entstanden.

Abb.: Lisa Kaltenegger. (Bild: E. Schuh)

Die Leitung des Simons-Netzwerks teilen sich der Nobelpreisträger Jack Szostak, ein Spezialist für selbstreproduzierende chemische Strukturen, die primitiven Zellen ähneln, und der Astronom Dimitar Sasselov, Direktor der Harvard University's Origins of Life Initiative. Zu dem Netzwerk zählen auch der britische Hofastronom Martin Rees ebenso wie der bedeutende Harvard-Chemiker George Whitesides.

Nun wurde auch Lisa Kaltenegger zum Mitglied der Simons Collaboration benannt. Kaltenegger forscht sowohl als Leiterin der Emmy-Noether-Forschungsgruppe „Supererden und Leben“ der DFG am Max-Planck-Institut für Astronomie als auch am Harvard-Smithsonian Center for Astrophysics. Sie ist Spezialistin für die Charakterisierung derjenigen Sorte Exoplaneten, die am interessantesten für die Suche nach Leben auf fremden Planeten ist: der Erde ähnliche Felsplaneten, auf denen flüssiges Wasser existieren könnte – eine Voraussetzung für Leben, wie wir es kennen.

Kaltenegger erhält von der Simons-Stiftung ab 1. September 2014 über 5 Jahre jährlich 200.000 US-Dollar an Forschungsmitteln; insgesamt eine Million Dollar. Sie wird das Geld einsetzen, um Modelle für „spektrale Fingerabdrücke“ der Atmosphären von Exoplaneten zu untersuchen, also diejenigen Spuren, die verschiedene chemische Elemente in diesen Atmosphären in dem Licht hinterlassen, welches wir von diesen weit entfernten Planetensystemen empfangen. Kaltenegger modelliert dabei insbesondere spektrale Fingerabdrücke für erdähnliche Planeten, die bislang jenseits der astronomischen Beobachtungsmöglichkeiten liegen. Auf diese Weise schafft sie Voraussetzungen für zukünftige Beobachtungen, die eines Tages Leben auf diesen bislang unerforschten Welten nachweisen könnten.

MPIA / PH

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