Supraleitung mit Streifen
Nachweis der gestreiften Supraleitung in Kupraten oberhalb der supraleitenden Übergangstemperatur.
Das Verständnis der Hochtemperatur-
Abb.: Gestreifte Supraleiter weisen hohe Übergangstemperaturen auf. (Bild: S. Rajasekaran et al., MPSD)
Solch ein Zustand bleibt für die meisten experimentellen Proben unsichtbar und ist daher schwer zu beobachten. Rajasekaran und seine Mitarbeiter nutzten neuartige Terahertz-
Supraleitung, oder der verlustfreie Transport von Elektrizität, wurde zuerst in Metallen beobachtet, die fast bis auf den absoluten Nullpunkt gekühlt wurden. In den letzten Jahrzehnten wurden neue, meist keramische, Werkstoffe wie z.B. dotierte Kupferoxide (Kuprate) entdeckt. In ihnen tritt Supraleitung bei wesentlich höheren Temperaturen auf. Der Mechanismus, auf dem diese Hochtemperatur-
Gekühlte Kuprate entwickeln nicht nur einen supraleitenden Zustand, sondern auch andere Phasen, die mit der ausgebildeten supraleitenden Flüssigkeit wechselwirken. Besonders bemerkenswert ist ein mit dem Supraleiter verflochtener Zustand, bei dem die Flüssigkeit räumlich moduliert und nicht homogen angeordnet ist. Obwohl ein gestreifter Supraleiter elektrische Ströme nicht effizient überträgt, kann dieser Zustand genutzt werden, um die kritische Temperatur eines Supraleiters zu erhöhen.
Kuprat-Supraleiter sind Schichtmaterialien mit abwechselnd supraleitenden und isolierenden Ebenen. Die supraleitende Phase wird in jeder Schicht gebildet, und die dreidimensionale Supraleitung wird durch quantenmechanisches Tunneln senkrecht zu den Ebenen ermöglicht.
In einem gestreiften Supraleiter sind die Tunnelströme gleich Null. Das heißt, die Ströme fließen lokal an jedem Punkt im Raum, aber ihre Gesamtsumme verschwindet. Es ist daher schwierig, die Existenz eines gestreiften Supraleiters zu erfassen. Zur Überwindung dieses Problems verwendeten Rajasekaran, Cavalleri und ihre Mitarbeiter starke Tunnelströme – weit über dem Niveau, welches üblicherweise zum Nachweis eines Supraleiters verwendet wird. In Ihrem Experiment wiesen sie nach, dass der Tunneleffekt auch bei gestreifter Supraleitung nicht mehr gleich Null ist.
Zusammen mit Theoriekollegen aus der Arbeitsgruppe von Ludwig Mathey an der Universität Hamburg haben die Wissenschaftler des MPSD auch eine quantitative Beschreibung der Ergebnisse geliefert, die nun eine solide theoretische Basis haben. Die Studie bezieht sich weitgehend auf frühere Arbeiten der Cavalleri-
MPSD / DE