30.11.2012

Tausend Schüler experimentierten mit Lasern

Ferenc Krausz, Sprecher des Exzellenzclusters Munich-Centre for Advanced Photonics, begrüßte den 1000. Schüler im PhotonLab in Garching.

Der 1000. Besucher stellt einen echten Besucherrekord dar, vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass das PhotonLab erst seit etwa eineinhalb Jahren besteht. Das Schülerlabor ist eine Kooperationseinrichtung des Exzellenzclusters MAP und der Fakultät für Physik und auf Initiative von Ferenc Krausz entstanden. Die Idee resultierte aus dem Wunsch und der Notwendigkeit heraus, die Begeisterung für Naturwissenschaften im Allgemeinen und die Physik im Besonderen bei Jugendlichen zu wecken. „Laserlicht eignet sich ganz besonders, die Faszination Forschung und Entwicklung zu übermitteln. Mit unserer Neugierde und Begeisterung für Neues wollen wir Schülerinnen und Schüler im PhotonLab anstecken“, bekräftigt Krausz.

Abb.: Stellvertretend nimmt die Klassensprecherin die Urkunde aus Ferenc Krausz' Händen entgegen. (Bild: MAP)

Gespräche mit Physiklehrern zufolge könne von fehlendem Interesse keine Rede sein, es fehle aber an Möglichkeiten zum Experimentieren. Diese Möglichkeit haben die meisten Schulen aus finanziellen, personellen und zeitlichen Gründen nicht. Im PhotonLab experimentieren Schüler selbst unter Anleitung der erfahrenen Physikerin Silke Stähler-Schöpf (Bildmitte), insofern sei das Schülerlabor eine riesige Chance und eine echte Marktlücke, wie sie sagt. Das PhotonLab ist zudem das einzige Schülerlabor, das sich nur der Laserphysik verschrieben hat. Obwohl das moderne Leben ohne die unendlichen Alltagsanwendungen des Lasers schlicht nicht mehr vorstellbar ist, nimmt diese Schlüsseltechnologie im Lehrplan kaum eine entsprechende Position ein.

Die Lasertechnologie ist eine vergleichsweise junge Wissenschaft, die anfangs als eine „Lösung für ein Problem erschien, das man noch gar nicht kannte“. Das Problem war schnell gefunden und die Lasertechnologie erwies sich als ein Werkzeug für eine riesige Fülle an Anwendungen; ein Ende ist auch heute noch nicht abzusehen. Die Versuche im Schülerlabor entstammen der Alltagswelt der Schüler ohne trivial zu sein. Beispielsweise bestimmen die Schüler mit Hilfe des Lasers die Dicke ihrer eigenen Haare, den Zuckergehalt von Softgetränken einschließlich der zuckerreduzierten Varianten, die Speichermenge einer CD oder DVD oder übertragen Musik aus ihrem iPod durch optische Signale. Die Schüler sind begeistert, wie viele Kommentare eindrucksvoll demonstrieren. Schulklassen aus der Region nutzen inzwischen das PhotonLab ausgiebig und es ist in manchen Monaten restlos ausgebucht. Dazu kommt, dass München wegen der vielfältigen Bildungsmöglichkeiten beliebtes Ziel für Klassenreisen ist, die ebenfalls gerne dieses kostenlose Angebot in Anspruch nehmen.

Einige Schüler kommen sogar für ein einwöchiges freiwilliges Praktikum während der Ferien ins Schülerlabor. In dieser Woche bleibt auch genug Zeit, um einen Blick in aktuelle Forschungsprojekte im Max-Planck-Institut für Quantenoptik und der Ludwig-Maximilians-Universität zu werfen. Das PhotonLab verfügt außerdem über einen modernen Forschungslaser, der nicht nur Demonstrationszwecken dient, sondern den Schülern für eigene experimentelle Projekte zur Verfügung steht. Zwei Mal im Jahr bietet Silke Stähler-Schöpf auch Physiklehrern die Gelegenheit, sich auf diesem Spezialgebiet auf den neuesten Stand zu bringen. Auch bei diesem Angebot müssen Lehrer inzwischen schnell sein, um einen der 15 Plätze zu ergattern.

MAP / OD

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