17.07.2017

Technologietest fürs Reisen per Rohrpost

HyperpodX- Team bereit für Rennen in USA.

Menschen mit Hilfe einer Transportkapsel nahezu in Schall­geschwin­dig­keit von einem Ort zum anderen bringen – das ist die Idee hinter dem Projekt „Hyperloop“. Um seine Vision Wirk­lich­keit werden zu lassen, hat Tesla-Chef Elon Musk vor zwei Jahren einen Wett­bewerb ins Leben gerufen. Das Besondere: das futu­ris­tisch anmutende Vor­haben soll von Studierenden umgesetzt werden. Unter den Teil­nehmern der End­runde des inter­natio­nalen Wett­be­werbs ist auch das HyperpodX- Team aus Emden und Oldenburg.

Abb.: Projektstudie Hyperloop: so kann es aussehen. (Bild: Hyperloop / bearbeitet: Hochschule Emden/Leer)

Das Prinzip: Der Hyperloop soll Passa­giere in Transport­kapseln durch Magnet-Schwebe­technik in einer Röhre mit bis zu 1200 Kilometer pro Stunde von San Francisco nach Los Angeles befördern. Reisen soll damit schneller, günstiger und umwelt­freund­licher werden. Das feste Kern­team von HyperpodX besteht aus Studierenden aus 13 Nationen aus dem Studien­gang Engineering Physics, den die Hoch­schule Emden/Leer und die Carl von Ossietzky Uni­versi­tät Oldenburg gemeinsam anbieten, sowie aus den Studien­gängen Betriebs­wirt­schafts­lehre, Informatik und Maschinen­bau. „Wir kombinieren dabei die physi­kali­schen Effekte und Technologien mit der Reali­sierung des Bau­teils“, so Prof. Dr. Thomas Schüning von der Hochschule Emden/Leer, der das Projekt gemeinsam mit Prof. Dr. Walter Neu betreut.

Die Transport­kapsel, an der die Studie­renden in den vergangenen Monaten gearbeitet haben, soll – zunächst noch ohne Passagiere – in wenigen Wochen auf einer Test­strecke in Los Angeles zum Einsatz kommen. Dieses Ziel verfolgten neben den Studie­renden aus Emden und Oldenburg noch rund 700 Konkur­renten aus aller Welt, von denen 24 Teams in die End­runde gelangten. Bevor die Final­teilnehmer des Wett­bewerbs am letzten August­wochenende an den Start gehen dürfen, müssen jedoch alle Teams zuerst eine sieben­tägige Test­phase überstehen. „Das ist eine ganz große Hürde, die wir nehmen müssen“, so Neu. Ein wichtiges Element bei der Umsetzung ist der Einsatz extrem starker Magneten, die den Pod in der Transport­röhre schweben lassen und zudem zum Bremsen genutzt werden sollen.

Abb.: Ein Teil des HyperpodX-Teams mit seinen Professoren kurz vor der Fertigstellung des Pod in der Emder Werkhalle. (Bild: Hochschule Emden/Leer)

Bereits in der ersten Runde des Wett­bewerbs im vergangenen Jahr war ein Team aus Emden und Olden­burg beteiligt. Prof. Dr. Gerhard Kreutz, Präsident der Hoch­schule Emden/Leer, sprach den Studie­renden und ihren Betreuern am Montag während eines Presse­gesprächs seine Aner­kennung aus. „Das ist ein wunder­bares Beispiel dafür, projekt­orien­tierte Lehre zu betreiben“, so Kreutz. Beide Hoch­schulen beteiligen sich jeweils mit rund 25 Tausend Euro an dem insgesamt rund 250 Tausend Euro teuren Projekt. Das Mini­sterium für Wissen­schaft und Kultur steuert 45 000 Euro bei. Weitere Sponsoren mit einer Betei­ligung von rund 150 000 Euro – in Form von Bau­teilen und Geld – wurden von den Studie­renden eingeworben.

Die Idee, sich überhaupt an dem inter­nationalen Wett­bewerb zu betei­ligen, sei ebenfalls von Studie­renden gekommen, wie Neu und Schüning betonten. „Wir waren von Anfang an sehr motiviert“, so Alejandro Delgadillo, der als Teamleiter für das Projekt fungiert. „Viele sagten es sei unmöglich“. Umso gespannter seien er und seine Mit­streiter nun, in L.A. das Gegen­teil zu beweisen.

Hochschule Emden/Leer / LK

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