12.11.2008

US-Raumsonde «Phoenix» starb den Kältetod auf dem Mars

Im eisigen Winter auf dem Mars gibt es nicht mehr genügend Sonnenschein für die Sonde.

US-Raumsonde «Phoenix» starb den Kältetod auf dem Mars

Washington (dpa) - Die Mars-Sonde «Phoenix», die seit Mai den Boden des Roten Planeten untersucht hat, ist wie erwartet den Kältetod gestorben. Wie die US-Weltraumbehörde NASA mitteilte, habe die am Marsnordpol stationierte Sonde ihre letzten Daten am 2. November gesendet. «Phoenix hat nach fünfmonatiger erfolgreicher Operation ihre Arbeit eingestellt.» In dem beginnenden eisigen Winter auf dem Mars gebe es nicht mehr genügend Sonnenschein, um die Sonde weiterhin mit genügend Solarenergie zu versorgen.

«Phoenix» hatte weltweit Schlagzeilen gemacht, als sie erstmals direkt die Existenz von Wasser auf dem Roten Planeten nachgewiesen hatte, was von Wissenschaftlern als Meilenstein in der Marsforschung gefeiert wurde. «Phoenix» war am 26. Mai 2008 nach einer 680 Millionen Kilometer langen Reise auf dem Mars gelandet. An Bord hat sie auch eine Kamera aus dem Max-Planck-Institut für Sonnensystemforschung im niedersächsischen Katlenburg-Lindau.

Die NASA-Experten betonten ausdrücklich, dass es sich beim Abschied von der Raumsonde keinesfalls um ein «trauriges Begräbnis» handele. Schließlich habe «Phoenix» wesentlich länger wertvolle Dienste geleistet als ursprünglich geplant: Eigentlich war die Sonde auf lediglich drei Monate Arbeitszeit ausgelegt, doch daraus wurden dann mehr als fünf Monate. Zudem sei es der NASA noch vor ein paar Wochen gelungen, den Kältetod der Sonde im Marswinter etwas hinauszuzögern.

«Phoenix» hatte bei Bohrungen im Eisboden des Marspols erstmals direkt Spuren von Wasser auf dem Roten Planeten nachgewiesen. Ein Robotorarm hatte die Proben aufgesammelt, die vor ihrer chemischen Untersuchung in einem Ofen erwärmt werden mussten. Zwar war die Wissenschaft seit längerem von der Existenz von Wasser auf dem Mars ausgegangen, doch «Phoenix» lieferte erstmals eine eindeutige Bestätigung. Wasser gilt in der Wissenschaft als Voraussetzung für jede Form einfachsten Lebens.

Allerdings konnte durch die Sonde im Marsboden auch giftiges Perchlorat-Salz nachgewiesen werden. Die Entdeckung dieses Giftes wiederum verringert nach Meinung der Experten die Wahrscheinlichkeit, auf dem Mars tatsächlich auf organisches Leben zu stoßen.



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