Verschränkungen in ultrakalten Atomwolken
Nachweis nichtlokaler Korrelationen in Wolken von Rubidium-Atomen gelungen.
Als verschränkt oder auch quantenkorreliert wird der Zustand eines Systems bezeichnet, bei dem sich zwei oder mehr Teilchen nicht mehr als Kombination jeweils unabhängiger Zustände beschreiben lassen, sondern nur durch einen gemeinsamen Zustand. Wissenschaftlern der Uni Heidelberg ist es jetzt gelungen, nichtlokale Quantenkorrelationen zwischen ultrakalten Wolken von Rubidium-
Abb.: Schematische Darstellung der experimentellen Implementierung: Eine zigarrenförmige Wolke von Rubidium-
Die Heisenbergschen Unschärferelation besagt, dass zwei Eigenschaften eines Objekts wie Ort und Geschwindigkeit nie gleichzeitig exakt bestimmt sein können. In quantenmechanischen Systemen lassen sich jedoch zwei Teilchen so präparieren, dass die Ortsbestimmung eines Teilchens es möglich macht, die Position des zweiten exakt vorherzusagen. Genauso erlaubt die Geschwindigkeitsmessung des einen Teilchens die Vorhersage der Geschwindigkeit des anderen. „In diesem Fall müssen sowohl Ort als auch Geschwindigkeit von Teilchen 2 schon vor der Messung exakt bestimmt sein“, erläutert Markus Oberthaler von der Uni Heidelberg. „Das Messergebnis an Teilchen 1 kann nicht sofort am Ort von Teilchen 2 vorliegen, wenn beide räumlich voneinander getrennt sind.“
Diese gleichzeitige Bestimmtheit von Ort und Geschwindigkeit ist aber durch die Unschärferelation eigentlich nicht möglich. Der scheinbare Widerspruch löst sich dadurch auf, dass in der quantenmechanischen Beschreibung nicht von zwei getrennten Objekten gesprochen werden kann, wenn diese verschränkt sind. „Wenn wir nachweisen können, dass sich Messergebnisse verschiedener Beobachtungsgrößen in einem System durch Messungen an einem zweiten, entfernten System tatsächlich vorhersagen lassen, dann können wir diesen Nachweis verwenden, um auch eine Verschränkung zu belegen – und genau das haben wir in unserem Experiment gezeigt“, so Philipp Kunkel von der Uni Heidelberg.
In ihrem Experiment benutzten die Forscher eine Wolke von etwa 11.000 Rubidium-
RKU / RK