03.09.2019

Von Supramagnonik und mehr

Burkard Hillebrands ist neuer Präsident der European Magnetism Association.

Burkard Hillebrands ist zum neuen Präsidenten der European Magnetism Association (EMA) gewählt worden. Der Verband verfolgt das Ziel, als Dachorganisation in Europa die Forschung und Entwicklung von Magnetismus und magnetischer Materialien zu fördern. An der TU Kaiserslautern befasst sich Hillebrands unter anderem mit den Eigenschaften und Anwendungsmöglichkeiten von Magnon-Quantenteilchen und den Materialeigenschaften magnetischer Nanosysteme. Der Physiker tritt die Präsidentschaft mit sofortiger Wirkung an. Die Amtszeit beträgt drei Jahre.

 

Abb.: Burkard Hillebrands (Bild: Koziel / TUK)
Abb.: Burkard Hillebrands (Bild: Koziel / TUK)

Die EMA richtet regelmäßig die größte europäische Konferenz, die Joint European Magnetic Symposia (JEMS), zum Magnetismus aus. Für den wissenschaftlichen Nachwuchs bietet sie ferner alle zwei Jahre die Europäische Schule für Magnetismus (ESM) an. Zudem fördert sie die Aus- und Weiterbildung und die Zusammen­arbeit von Forschung und Industrie im Bereich des Magnetismus. Darüber hinaus möchte sie die breite Öffentlichkeit besser über Magnetismus und seine Anwendungs­möglichkeiten aufklären. Für seine Amtszeit hat sich Professor Hillebrands unter anderem vorgenommen, die Nachwuchs­förderung auszubauen, die europäische Zusammenarbeit zu vertiefen sowie die außer­europäische Vernetzung zu stärken.

Der Kaiserslauterer Physiker forscht zu Phänomen makroskopischer Quantenzustände. Dabei liegt sein Haupt­augenmerk auf Supraströmen und Magnon-Quanten­teilchen. Diese können mehr Informationen transportieren als Elektronen und verbrauchen allerdings deutlich weniger Energie. Die Kaiserslauterer Physiker nutzen sie in ihren Arbeiten als schnellen Informations­träger und -überträger. Dafür haben sie einen eigenen Forschungszweig gegründet: die Supramagnonik.

Für technische Anwendungen kann diese Forschung von großer Bedeutung sein: Das Verarbeiten und Speichern von Daten könnte mit den Teilchen künftig wesentlich leistungs­fähiger werden. Hillebrands hat für seine Arbeiten in diesem Bereich einen ERC Advanced Grant erhalten, eine der höchst­dotierten Auszeichnungen der Europäischen Union.

Zudem ist der Forscher an Sonderforschungsbereichen (SFB) beteiligt. Mit seinem Kaiserslauterer Kollegen Martin Aeschlimann und Mainzer Physikern arbeitet er etwa im SFB „Spin +X: Spin in seiner kollektiven Umgebung“ interdisziplinär mit Chemikern, Maschinen­bauern und Verfahrens­technikern an magnetischen Effekten, die in die Anwendung überführt werden sollen.

TU Kaiserslautern / DE

 

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