06.05.2015

Wegweisende Nanoforschung

Hamburger Akademie der Wissenschaften verleiht Wissenschaftspreis an Roland Wiesendanger.

Roland Wiesendanger vom Fachbereich Physik der Universität Hamburg erhält den Hamburger Wissenschafts­preis 2015. Die Akademie der Wissenschaften in Hamburg zeichnet damit seine bahn­brechenden Arbeiten auf dem Gebiet des Nano­magnetismus aus. Mit der spinauflösenden Raster­tunnel­mikroskopie entdeckte er neue magnetische Phänomene auf atomarer Skala. Der mit 100.000 Euro dotierte Preis wird gestiftet von der Hamburgischen Stiftung für Wissenschaften, Entwicklung und Kultur Helmut und Hannelore Greve. Die feierliche Preisverleihung findet am 20. November 2015 im Hamburger Rathaus unter der Schirm­herrschaft des Ersten Bürger­meisters der Freien und Hansestadt Hamburg Olaf Scholz statt.

Abb.: Roland Wiesendanger (Bild: privat)

Der Physiker Roland Wiesendanger gehört zu den international führenden Vertretern der Nanowissenschaften in Deutschland. Ihm und seinem Team ist es gelungen, mit einem speziell entwickelten Raster­tunnel­mikroskop kleinste magnetische Strukturen auf atomarer Skala sowohl abzubilden als auch zu konstruieren. „Mit dieser Ingenieurskunst auf atomarer Ebene können wir gezielt in die atomare Welt eingreifen“, so Wiesendanger. Damit ist es ihm und seiner Forschungsgruppe in Hamburg erstmals gelungen, maßgeschneiderte Nanomagnete zu realisieren, wie z. B. Sogenannte Skyrmionen, mit weitreichenden Einsatz­möglichkeiten.

Wiesendanger schafft mit seiner Forschung die Grundlage für die Entwicklung neuer Speicher­technologien und Logikbauelementen von bisher unerreichter Speicher­kapazität und Energie­effizienz. „Diese Forschungs­ergebnisse auf dem Gebiet der Nanotechnologie von Professor Wiesendanger liefern nicht nur Grundlagen für neue Speicher­technologien“, sagte der Präsident der Akademie der Wissenschaften in Hamburg und Vorsitzende der siebenköpfigen Jury des Hamburger Wissenschafts­preises, Edwin J. Kreuzer. „Sie lassen zudem hoffen, dass sein Forschungsansatz ein Weg zur Entwicklung für den ressourcen­schonenden Energie­transport sein wird. Das Preisgeld wird Herr Wiesendanger vor allem für die Nachwuchs­förderung auf diesem wichtigen Forschungs­gebiet einsetzen.“

Roland Wiesendanger studierte Experimental­physik an der Universität Basel, wo er 1987 auch promoviert wurde und sich 1990 habilitierte. 1992 wurde er auf seine jetzige Professur in Hamburg berufen. Seither arbeitet Wiesendanger mit seiner Forschungs­gruppe an verschiedenen Projekten auf dem Gebiet der Nanotechnologie. Er ist Initiator und Leiter des Interdisziplinären Nano­wissenschafts-Centrums Hamburg und seit 2006 Sprecher des Sonderforschungsbereiches 668 „Magnetismus vom Einzelatom zur Nanostruktur“. Wiesendanger ist Mitglied in vielen Fach­gesell­schaften sowie der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Deutschen Akademie der Technikwissenschaften – acatech und der Polnischen Akademie der Wissenschaften. Seit 2005 ist er Ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Roland Wiesendanger erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter die „Heinrich Rohrer Grand Medal“ und 2015 die Ehrendoktorwürde der technischen Universität Posen.

Der Hamburger Wissenschaftspreis 2015 war dem Thema „Nanowissenschaften“ gewidmet. Die thematische Ausrichtung dient dazu, Nano­wissenschaften in Deutschland mit allen ihren Facetten öffentlich sichtbar zu machen und das Forschungs­gebiet weiter zu fördern. Die international besetzte Jury unter Vorsitz von Akademiepräsident Edwin J. Kreuzer erhielt insgesamt 15 Nominierungen. Sie wurden vorgeschlagen von Universitäten, Forschungs­einrichtungen und Wissenschafts­institutionen aus ganz Deutschland.

Akad. Wiss. Hamburg / DE

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