Wieder Panne bei «Phoenix»
Einer der Laborofen, in dem die gefrorenen Bodenproben vor ihrer chemischen Untersuchung aufgetaut werden, hatte einen Kurzschluss.
Wieder Panne bei «Phoenix» - Kurzschluss im Laborofen
Washington (dpa) - Wieder eine Panne bei der US-Raumsonde «Phoenix» auf dem Mars: Diesmal hatte einer der Laboröfen, in dem die gefrorenen Bodenproben vor ihrer chemischen Untersuchung aufgetaut werden, einen Kurzschluss. Schlimmer noch: Wie die US-Weltraumbehörde NASA am Donnerstag mitteilte, befürchten die Wissenschaftler sogar, dass sich das Problem wiederholen könnte. Daher könnte es sich bereits bei der nächsten Boden-Untersuchung um die letzte handeln, meinte die NASA besorgt.
«Da die Wahrscheinlichkeit, dass ein weiterer Kurzschluss passiert, nicht eingeschätzt werden kann», habe sich die NASA zu einem besonderen Vorgehen entschlossen, sagte Peter Smith, einer der Hauptverantwortlichen der «Phoenix»-Mission. Die NASA werde deshalb «die nächste Probe so behandeln, als könnte sich sich möglicherweise um die letzte handeln».
Als Ursache des Defekts des Ofens Nummer vier vermuten die Forscher zu starke Vibrationen. Bereits bei den ersten Proben vor einigen Wochen hatte es eine Panne gegeben: Das von einem Roboterarm eingesammelte Material hatte sich als zu grobkörnig erwiesen und war nicht durch den Filter in den Ofen gefallen. Darauf griffen die Forscher zu einem Trick und setzten den Filter in Vibrationen, so dass die Bodenproben in kleinere Stücke zerfielen.
Eine erste Panne hatte es gleich nach der Landung auf dem Roten Planeten Ende Mai gegeben. Der Roboterarm zur Sammlung der Bodenproben ließ sich zunächst nicht aktivieren. Die Raumsonde «Phoenix», die fast zehn Monate zum Mars unterwegs war, ist auf der Suche nach Wasser und Kohlenstoffverbindungen und damit nach Spuren einfachsten Lebens auf dem Mars.