Die Luft- und Raumfahrtindustrie bietet Physikern vielfältige Berufsmöglichkeiten (vgl. S. 26, Foto: Airbus).
Physik Journal 4 / 2010
Meinung
Inhaltsverzeichnis
Aktuell
Leserbriefe
Keineswegs angestaubt
Zu: „DNA statt Dampfmaschinen“ von Alexander Pawlak, Januar 2010, S. 11
Falsche Perspektive
Zu: Ludger Hannibals Rezension von G. Beyvers, E. Krusch: Kleines 1 x 1 der Relativitätstheorie, Januar 2010, S. 68. Mit Erwiderung von Ludger Hannibal
Im Brennpunkt
Zerfall im Verbund
Wissenschaftler beobachten einen ultraschnellen, intermolekularen elektronischen Zerfall, wenn energiereiche Strahlung auf Wasser trifft.
Schwere Fermionen platt gemacht
In künstlichen Schichtstrukturen ist es gelungen, stark korrelierte Elektronen so auf zwei Dimensionen einzuschränken, dass ein neuartiger Quantenphasenübergang auftrat.
Bildung - Beruf
Nur fliegen ist schöner
Das Jobangebot für Physiker in der Luft- und Raumfahrtindustrie ist äußerst vielfältig. Sie stehen dort aber immer in Konkurrenz mit Ingenieuren oder Informatikern.
Wie auf einem Messegelände reihen sich bei Airbus in Hamburg-Finkenwerder zahlreiche riesige Hallen und Bürogebäude aneinander. Baugeräusche dringen aus einigen Hallen, in denen Flugzeugteile zusammengesetzt werden. Vor einem Gebäude liegt der charakteristische Geruch von Farbe in der Luft. Betritt man die Testhalle für die Kabinensysteme des Airbus A380, schlägt einem ein konstantes Dröhnen entgegen.
Hier prüfen die Airbus-Mitarbeiter die einzelnen Komponenten des Flugzeugs auf Herz und Nieren. Denn obwohl das derzeit größte Passagierflugzeug der Welt bereits in Betrieb ist, entwickeln die Ingenieure einzelne Systeme weiter oder passen sie an Wünsche der Kunden an. Auf beiden Seiten eines breiten Durchgangs ragen die Testaufbauten hoch hinauf. In einem überdimensional großen Kühlschrank findet ein Flugzeugrumpf Platz, um Isolierungen und Klimaanlage bei den typischen Außentemperaturen von bis zu –50 °C zu testen. Im Modell einer A380-Kabine kann man einen Blick ins Cockpit und den Schlafbereich der Crew werfen oder über eine breite Treppe zum zweiten Personendeck hochsteigen. Auf der anderen Seite der Halle zieht sich über drei Etagen der genaue Nachbau des Frisch- und Abwassersystems für den A380. Fast 1000 Meter Rohrleitungen, Frisch- und Abwassertanks, Ventile, Waschbecken und Toiletten bilden das 60 Meter lange System, das sich sogar kippen lässt, um die Neigungswinkel zu simulieren. Alle Abwasserleitungen bestehen hier aus Plexiglas, damit das Testteam sofort sehen kann, wenn etwas darin hängen bleibt. „Alles was irgendwie in die Toilette passt, wird da vermutlich irgendwann drin landen“, erläutert der Physiker Ingo Apitz. So wurden bereits Batterien, Handys, Windeln oder auch zerrissene Pässe in den Abwassertanks gefunden. „Eine Batterie wird zu einem richtigen Geschoss beim Spülen“, sagt Apitz, der als Leiter des Test Activity Control Teams dafür Sorge trägt, dass die sanitären Anlagen auf derlei Eventualitäten eingehend geprüft werden. ...
Überblick
Vielseitige Biominerale
Viele Organismen machen sich für den Aufbau ihrer Gewebe neben Proteinen und anderen biologischen Makromolekülen auch Minerale zunutze. Dabei ermöglicht die Kombination von spröden Mineralkristallen mit weichen Biopolymeren mechanisch belastbare, mineralisierte Gewebe, z. B. für ein funktionsfähiges Skelett. Die Art und Weise, wie die Komponenten zusammengefügt werden, entscheidet über die Eigenschaften der Gewebe. Und darin sind Lebewesen wahre Meister.
Gefrorenes Licht
Anders als etwa Elektronen im Festkörper, die sich mit ihrer Coulomb-Abstoßung gegenseitig beeinflussen, wechselwirken die masselosen Photonen nicht miteinander. Doch eine starke Kopplung von Licht und Materie kann eine solche Wechselwirkung zwischen Photonen vermitteln und Licht in quantenmechanische Zustände bringen, die bislang allein massiven Teilchen vorbehalten sind.