Arms and the Physicist
York
Von H. F. York.
AIP, Woodbury 1995. XIII + 295 S., Hardcover,
ISBN 1-56396-099-0
Das Buch enthält verschiedene Essays des Autors, die er - zum Teil gemeinsam mit anderen - in verschiedenen Zeitschriften im Lauf der Jahre 1964-1992 veröffentlicht hat. York war Mitarbeiter im Manhattan-Projekt, später Direktor des Lawrence Livermore Laboratory, an dem wesentliche Beiträge zur Entwicklung der von E. Teller vorgeschlagenen Wasserstoffbombe entstanden sind. Später war York Professor an der Universität von Kalifornien, danach unter Präsident Eisenhower und seinen Nachfolgern in verschiedenen Regierungsämtern tätig, US-Botschafter bei den Test-Stop- Verhandlungen in Genf, in den letzten Jahren insbesondere Mitglied von US-Delegationen bei Abrüstungsverhandlungen: Ein kenntnisreicher Mann also.
Neben interessanten Details über die Entwicklung der Wasserstoffbombe in den USA im ersten Kapitel des Buches erfährt der Leser zahllose Details über die Abrüstungs- und Test-Stop-Verhandlungen. Vieles davon ist zweifellos für den historisch Interessierten von großem Interesse. Das Meiste ist jedoch denjenigen, die das Buch in die Hand nehmen, in großen Zügen bekannt. Es erneut nachzulesen ist wenig verlockend, zumal vieles davon abgeschlossene Kapitel der Geschichte darstellt, die sich weder in dieser noch in ähnlicher Form wiederholen werden. Sicherheit für die Zukunft der Menschheit ist heute eher durch anthropogene Umweltprobleme gefährdet, Sicherheit der Staaten vor Aggressionen hat heute ein völlig anderes Umfeld (Terror-Organisationen, religiösen Fanatismus, islamische Fundamentalisten, Diktaturen jedweder Provenienz), braucht andere Strategien. Der von Historikern gern zitierte Satz, daß man aus der Geschichte lernen müsse, hilft heute weniger denn je weiter. Dieses Buch ist daher eher eine den Historiker interessierende Retrospektive mit wenig Bezügen zur Zukunft unserer Gesellschaft.
E. Keppler, Katlenburg-Lindau
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