24.06.2025

Collision.

Rob Appleby und Connie Potter (Hrsg.): Collision. Stories from the Science of CERN, Commapress, Manchester 2023, brosch., 250 S., 10,99 £,
ISBN 9781912697687

Rob Appleby und Connie Potter (Hrsg.)

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Am Large Hadron Collider kollidieren Teilchen und Kerne, um den Rätseln des Universums auf die Schliche zu kommen. In dieser Anthologie kollidieren dagegen die Welten der Literatur und der Physik auf sehr abwechslungsreiche Weise. Autor:innen haben sich dafür mit Forschenden des CERN zusammengetan, um in produktiven Austausch zu treten und ihre Perspektiven auf reale wie fiktive Entdeckungen am weltweit größten Forschungszentrum zu entwickeln.

Zu den vertretenen Autor:innen gehören Steven Moffat, der sich als Drebuchautor und Showrunner für die TV-Serien „Sherlock“ und „Dr. Who“ einen Namen gemacht hat, die vielfach ausgezeichnete Schriftstellerin Dame Margaret Drabble und Science-Fiction-Autoren wie Ian Watson und Stephen Baxter. Auf Seiten der Wissenschaft dürfte John Ellis der bekannteste Name sein. Er ist seit Jahrzehnten einer der führenden Theoretiker am CERN und für seine „Pinguin-Diagramme“ bekannt.

Inhaltlich sowie in Bezug auf die physikalische Plausibilität ist die Bandbreite der Geschichten groß. Margaret Drabble siedelt ihre Erzählung „The Ogre, the Monk and the Maiden“ im Jahr 2050 an und schließt Teilchenphysik am Future Circular Collider mit Frankenstein und dem Prometheus-Mythos kurz. Die britische Fernsehmoderatorin Bidisha Mamata webt in „Afterglow“ um die Sicherheitsvorschriften am CERN herum eine Verschwörungs­geschichte, die an Dan Brown erinnert und politisch realistischer ausfällt als physikalisch. Darüber hinaus gibt es interstellare Reisen via Quantentunneln zu erleben oder den Erstkontakt mit Außerirdischen aus Antimaterie.

Das unterhält nicht nur, sondern regt auch an, über die Zukunft der Forschung am CERN nachzudenken, die viel mehr zu bieten hat als die Entdeckung des Higgs-Bosons und das Warten auf den nächsten großen­ Durchbruch. Die Nachworte der CERN-Wissenschaftler:innen erden die mehr oder weniger ungezügelten Flüge der Fantasie. Neben Hintergrundinformationen erhält man so Reflexionen über das Wechselspiel von Wissenschaft und Literatur.

Alexander Pawlak

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