25.08.2005

Das Einstein-Fenster

Pössel

Das Einstein-Fenster

Mit dem Buch "Das Einstein-Fenster" richtet sich der Autor Markus Pössel an ein breites Publikum. Diesem versucht er auf den ersten - recht eng bedruckten - 130 Seiten die Raumzeit und die Konzepte der Allgemeinen Relativität nahezubringen. Im zweiten, ähnlich umfangreichen Teil des Buches widmet er sich den Anwendungen der Relativitätstheorie. Hier stellt Pössel die Kosmologie, Sterne, Schwarze Löcher und insbesondere Gravitationswellen vor. Um Gravitationswellen geht es denn auch im letzten Teil des Buches, welcher mit fünzig Seiten kürzer ausfällt als die beiden ersten. Die Tiefe und Breite der Diskussion von Gravitationswellen geht dabei weit über den Umfang anderer populärer Bücher hinaus. Gerade mit den Gravitationswellen dringt das Buch damit in ein spannendes Gebiet aktueller Forschung ein. Leider ist aber der Stil des Buches akribisch und langatmig. Insbesondere im ersten Teil wird dem Leser viel Geduld abverlangt. Die wesentlichen - und im Prinzip einfachen - Punkte der Allgemeinen Relativität gehen in einer Fülle von nicht immer einfachen Gedankenexperimenten unter. Diese sind zwar nicht in Formeln gefasst, aber doch recht anspruchsvoll formuliert. So muss sich der Leser stark konzentrieren, will er begreifen welche Uhr von welchem Punkt gerade entlang welcher Strecke transportiert wurde. Der Stil des Buches dürfte dabei den Leser nicht mitreißen und ihn für die außerordentliche Eleganz der Allgemeinen Relativität begeistern. Positiv besticht dagegen die optische Gestaltung des Buches. Sie ist sehr ansprechend und wertig: Viele farbige Fotos und Illustrationen lockern das Bild auf. Und sicher wird das Buch auch Leser finden, die Seite um Seite begierig verschlingen: Ich stelle mir dabei Menschen mit ausreichend Muße zum Lesen und stark ausgeprägtem naturwissenschaftlichen Wissensdurst vor. Für solche Leser (ab 14 Jahren) mag das Buch eine Bereicherung sein. Von den meisten anderen wird es vermutlich vorzeitig beiseite gelegt.

Michael Doran, Institut für Theoretische Physik, Universität Heidelberg

Weitere Infos:

M. Pössel: Das Einstein-Fenster
Hoffmann und Campe Verlag GmbH, Hamburg 2005, 288 S., geb.,
ISBN 3-455-09494-5 

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