Energy Resources. Occurrence, Production, Conversion, Use
Wiser
Energy Resources. Occurrence, Production, Conversion, Use
Von W. H. Wiser.
Springer, Heidelberg 2000. XV + 377 S., 32 Abb., Hardcover,
ISBN 0-387-98744-4
Das Buch besteht aus 17 Kapiteln, die einen weiten Bogen von Energieträgern (Petroleum, Kohle, Gas usw.) bis zu regenerierbaren Energiequellen und Energiespeicherung spannen. Im letzten Kapitel beschäftigt sich der Autor mit Energiequellen der Zukunft.
Gleich im ersten Kapitel wird man mit dem britischen System der Energieeinheiten konfrontiert, das dem metrischen sogar vo rangestellt wird. Erstaunlicherweise meint der Autor, die Standardeinheit im metrischen System sei die Kalorie, erläutert des Weiteren, dass die Einheiten Centigrad und Celsius identisch seien. Er merkt ferner an, dass das metrische System in den meisten Ländern angewendet wird. In den folgenden Kapiteln wird erläutert, was es mit den einzelnen Energieträgern auf sich hat, wie sie gewonnen werden, wie sie aufbereitet werden und wo sie eingesetzt werden. Das Ganze ist aus der Sicht eines Amerikaners geschrieben, Tabellen geben meist Verbrauch, Ressourcen etc. der USA an, nur gelegentlich wird der Rest der Welt mit einbezogen. Diese Kapitel sind auf einem allgemeinverständlichen Niveau abgefasst. Es gibt wenige Formeln und Grafiken, deren Herkunft der Autor verschweigt, sodass der Leser deren Relevanz nicht nachprüfen kann. Auch ist die Beschreibung der verschiedenen Energiewandlungstechniken eher dürftig und für Laien nicht sonderlich informativ.
Im Kapitel 15 beschäftigt sich der Autor mit der Luftverschmutzung im Allgemeinen und mit dem Treibhauseffekt im Besonderen. Hier wird seine Argumentation sehr einseitig. Er bezieht sich auf eine Kurve (Fig. 15.3 ohne Herkunftsangabe), in der die Oberflächen-Lufttemperatur zwischen 1900 und 2000 relativ zu 0°C gezeigt wird. Gemeint ist vermutlich die Abweichung der mittleren von einer willkürlich mit 0° bezeichneten Temperatur. Fehlerbalken werden nicht angegeben. Aber Schlussfolgerungen werden gezogen, etwa die, dass eine globale Erwärmung nicht zu erkennen sei und man keine Maßnahmen ergreifen dürfe, die angesichts derart unsicherer Erkenntnisse tief in modernes Wirtschaften eingreifen würden. Man möge abwarten, bis man Genaueres wisse. Die Vorhersagen der Klimamodelle hält Wiser für unseriös, Vorhersagen der Sonnenaktivität könne man auch nicht machen.
Das ist, in summa, ein wenig erfreuliches Buch. Der Autor macht Aussagen, die ernsthaft nicht aufrechterhalten werden können, zumal auf den Gebieten, auf denen der Autor nicht zu Hause ist. Wo er eher kompetent scheint, bietet er wenig, kommt aber kaum über Erläuterungen, die in Konversationslexika zu finden sind, hinaus. Ich finde vor allem erstaunlich, dass sich der Springer-Verlag entschließen konnte, dieses Buch zu veröffentlichen. Ein, wie ich finde, unverzeihlicher Missgriff.
Dr. Erhard Keppler, Max-Planck-Institut für Aeronomie, Katlenburg-Lindau
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