27.07.2012

Erwin Schrödinger – Eine Bio­graphie

Walter J. Moore: Erwin Schrödinger – Eine Bio­graphie, Primus, Darmstadt 2012, 423 S., geb. 29,90 €, ISBN 9783863123017

Walter J. Moore

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Die Bedeutung von Erwin Schrödinger ist unbestritten. Seine grundlegenden Beiträge zur Quantenmechanik sichern ihm einen bleibenden Platz in der Physikgeschichte, „Schrödingers Katze“ ist mittlerweile sogar Teil der Popkultur. Der österreichische Physiker war zudem universell ebenso gebildet wie interessiert. Er leistete relevante Beiträge zur Philosophie und stieß mit seinem Buch „Was ist Leben?“ entscheidend die Entstehung der modernen Molekularbiologie an. Seine vielschichtige Persönlichkeit und sein (gelinde gesagt) kompliziertes Beziehungsleben machen sein Leben zu eine Herausforderung für jeden Biografen. Bislang gebührt nur dem Chemiker Walter Moore das Verdienst, mit „Schrödinger – Life and Thought“ (1989) eine umfangreiche Schrödinger-Biografie vorgelegt zu haben, 1994 gefolgt von einer Kurzfassung unter dem Titel „A Life of Erwin Schrödinger“. Fast 20 Jahre hat es gedauert, bis nun wenigstens diese Kurzfassung auf Deutsch erschienen ist.

Moores Biografie ist positiv ausgedrückt mittlerweile selbst ein Klassiker, nüchterner formuliert aber auch ganz schön in die Jahre gekommen. Seine Ausführungen über das Verhältnis von Eros und Erkenntnis oder über Schlachten im Ersten Weltkrieg fand ich oft unausgegoren bis befremdlich. Ein Zusatzkapitel aus der Feder eines Physikhistorikers, der den heutigen Forschungsstand zu Schrödingers Leben und Werk referiert, wäre sicherlich ein Gewinn gewesen.

Dennoch: Schrödinger ist ein so eminenter Physiker und eine solch spannende Persönlichkeit, dass sich die Lektüre von Moores Buch immer noch lohnt. Nicht zuletzt ist es auch aufschlussreich, mit welchen physikalischen Themen sich Schrödinger befasst hat. Als er sich der Quantenmechanik zuwandte, war Schrödinger ja längst kein Jung­physiker mehr wie sein „Kontrahent“ Werner Heisenberg.

Ärgerlich ist die miese Abbildungsqualität. Einige der Bilder fallen im Druck so dunkel aus, dass sich kaum noch etwas erkennen lässt. Vollkommen unsinnig ist das Abbildungsverzeichnis, das nur die Bildunterschriften wiederholt, aber weder die Seitenzahl angibt noch die Bildquelle nennt.

Alexander Pawlak

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