18.09.2003

Life on Other Worlds and How to Find It

Clark

Life on Other Worlds and How to Find It

Von S. Clark.
Springer, Heidelberg 2000. XVI + 179 S., Hardcover,
ISBN 1-85233-097-X

"Innerhalb der nächsten 15 Jahre werden wir vielleicht wissen, ob auf anderen Planeten Leben existiert", versichert uns die Presseinformation zu Stuart Clarks Buch. Ohne Zweifel: die Außerirdischen sind in Mode. Man vermutet sie - einmal mehr - auf dem Mars und - das ist neu - in einem warmen Ozean, der sich möglicherweise unter einem kilometerdicken Eispanzer des Jupitermondes Europa ausdehnt. Und wenn die Aliens dort nicht mehr existieren, so sind sie vielleicht skelettiert und versteinert, zum Beispiel in einem Marsmeteorit, den man in der Antarktis gefunden hat.

Clarks Anliegen ist es, einem breiten Publikum seinen Standpunkt zum Thema außerirdisches Leben zu unterbreiten. Dabei setzt er keinerlei Kenntnisse voraus und hält den Ton bewusst locker. Zunächst beschreibt er die Entwicklung des Universums und die notwendigen Voraussetzungen für die Entstehung von Leben, wie wir es kennen. Hierzu zählt die Entstehung von Materie im Urknall und die Fusion der schweren Elemente im Innern der Sterne. Dann geht er der Frage nach, wo es Leben geben oder gegeben haben könnte: Hier kommt vor allem der Mars zur Sprache, wobei sich Clark einer eigenen Meinung in der Streitfrage enthält, ob die wurmähnlichen Körper in dem Marsmeteoriten ALH84001 organischen Ursprungs sind oder nicht.

Am interessantesten erscheint mir ein kurzes Kapitel über die Frage, wie sich mit Teleskopen nachweisen lässt, ob es auf einem extrasolaren Planeten Leben gibt. Tatsächlich hoffen die Astronomen, innerhalb der nächs ten 15 Jahre mit Interferometern extrasolare Planeten abbilden und spektroskopieren zu können. Sind Anzeichen für Sauerstoff oder Ozon in einer Atmosphäre sichere Indikatoren, oder eignen sich so genannte Redox-Paare besser? Hier haben die Experten keine Antwort parat. Aber sie haben den Ernstfall bereits geprobt, und zwar an der Erde. Als 1990 die Jupitersonde Galileo bei einem Gravity-Assist-Manöver nahe an unserem Planeten vorbeiflog, fanden sich in ihrem Datensatz drei Gründe, die für Leben auf der Erde sprachen: das Vorhandensein der Redox-Paare Sauerstoff und Methan, die starke Absorption von rotem Licht, was für Photosynthese sprach, und drittens der Empfang von Radiowellen, die unsere Rundfunksender unablässig ins All entlassen. Uns gibt es also.

Fazit: Stuart Clark gibt einen netten Einblick in die Frage nach extraterrestrischem Leben. Das Buch eignet sich für Leute, die sich noch nicht mit diesem Thema beschäftigt haben. Die überbordende Begeisterung, die Zitaten des Buchcovers zu entnehmen sind, kann ich indes nicht teilen. In Vielem bleibt Clark an der Oberfläche, und fürchterlich viel Neues erfährt man auch nicht.
Dr. Thomas Bührke, Leimen

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