25.05.2005

Photonic Crystals

Busch, Lölkes, Wehrspohn, Föll

Photonic Crystals

Das Forschungsgebiet der photonischen Kristalle (PC) hat seit den grundlegenden Arbeiten von S. John und E. Yablonovitch im Jahr 1987 wesentliche Impulse für die Photonik und ebenso für Forschungs­förderungsorganisationen ergeben. Das vorliegende Buch ist eine Zusam­­men­­­fassung der Ergebnisse des DFG-Schwerpunktprogramms 1113, in dem sich etwa 15 Forscher­gruppen (unter Beteiligung von wesentlichen deutschen Industrieunternehmen) sowohl mit der theoretischen Beschreibung von als auch mit Experimenten an PCs beschäftigen. Die einzelnen Artikel geben einen guten Überblick über die großteils sehr interessanten und wirklich sehr originellen Beiträge der deutschen Forschergruppen.

Dieser Vorteil ist gleichzeitig auch der größte Nachteil, denn die 17 Kapitel diskutieren Themen wie tiefgeätzte photonische Kristalle, dreidimensionale Lithographie, selbstgeordnete Opale, aber auch Oberflächenplasmonen an metallischen Strukturen, strukturierte Glasfasern, Modellierung, Simulation und einiges mehr. Es verwundert daher nicht, dass durch die Breite der Themen es kaum einen inhaltlichen Konnex zwischen den einzelnen Kapiteln gibt - obwohl die Autorenlisten bei vielen Artikeln Mitglieder aus unterschiedlichen Arbeitsgruppen aufweisen. Dieses Buch eignet sich daher nicht als Lehrbuch, jedoch zum Nachschlagen der neuesten Literatur in jedem der 17 Themen.

Ich las zur selben Zeit das Buch 'Photonic Crystals' (Hrsg: K. Inoue und K. Ohtaka), das im November 2004 im Springer Verlag erschien und in 12 Überblicksartikeln die Forschungsarbeiten der japanischen PC-Szene - von der 'Japan Society for Promotion of Science' - gefördert, darstellt. Im Gegensatz zu obigem Buch kann ich die japanische Version als Lehrbuch empfehlen. In vier einleitenden Kapiteln (und auch in einigen der nachfolgenden zehn Kapitel) werden die Grundlagen, die Theorie, aber auch ein Ausblick besprochen. Diese Art der Darstellung ist für einen Leser viel kohärenter und gleichzeitig gelingt es den japanischen Autoren, neueste Forschungsergebnisse einzuarbeiten und in einen klareren Kontext zu den einführenden Kapiteln zu stellen. Ebenso werden in der japanischen Version Bauelemente aus PCs viel ausführlicher diskutiert.

Zusammenfassend meine ich, dass man das von den deutschen Autoren herausgegebene Buch nicht ohne die etablierten Lehrbücher von Joannopoulos et al. und von Sakoda lesen sollte, da man sich sonst in Einzeldetails verliert.

Univ.-Doz. Dr. Kurt Hingerl, Christian Doppler Labor für Oberflächenoptische Methoden, Halbleiter- und Festkörperphysik, Universität Linz


K. Busch, S. Lölkes, R. B. Wehrspohn, H. Föll: Photonic Crystals ¿ Advances in Design, Fabrication, and Characterization
Wiley-VCH, Berlin 2004, XXVI+354 S., geb.,
ISBN 3-527-40432-5



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