18.09.2003

Physik ist überall

Luchner

Physik ist überall

Von K. Luchner.
Ehrenwirth, München 1994. 247 S., zahlr. Abb., Softcover,
ISBN 3-431-03347-4

Streifzüge durch Natur, Alltag, Technik und Forschung

Wie dem Untertitel des Buches zu entnehmen ist, greift der Autor interessante physikalische Phänomene aus unserer natürlichen und technischen Umwelt auf. Sein Hauptanliegen ist es dabei, den Leser davon zu überzeugen, daß es nicht nur Mühe und "Anstrengung" bedeutet, sich mit Physik zu beschäftigen, sondern daß dies auch ein "intellektuelles Vergnügen" bereiten kann.

Beispielhaft seien einige Themen des Buches aus den verschiedenen Fachgebieten der Physik aufgeführt.
Astronomie: Beobachtungen an einer Horizontalsonnenuhr, das Swingby-Verfahren; Mechanik: Hebelgesetze bei einem Mobile, "fahrdynamische Streckenführung" bei der U-Bahn, die Kunst des Balancierens; Optik: Fotografieren mit Objektiven verschiedener Brennweite; Thermodynamik: Das Wetter mit Berücksichtigung der Erddrehung, Wirkungsgrad - Wärmepumpe; Atomphysik: Größe eines Atoms, Elektronen als kleinste Ladungsträger; Kernphysik: Altersbestimmungen.

Auch moderne Forschungsergebnisse werden aufgegriffen, wie z. B. Aufbau und Funktion des Rastertunnelmikroskops (Nobelpreis 1986) und Einfangen eines geladenen atomaren Teilchens in einem pulsierenden elektrischen Feld (Nobelpreis 1989).

Das vorliegende Buch soll nicht die Funktion eines fachsystematischen Lehrbuches haben, deshalb darf man nicht erwarten, daß die behandelten Phänomene erschöpfend dargestellt werden. Auch werden z. T. physikalische Gesetze verwendet, die nicht hergeleitet werden. Hier ist die Anregung zur selbständigen Weiterarbeit des Lesers intendiert.

Bedingt durch die Inhalte und den Aufbau des Buches werden drei Lesergruppen bevorzugt angesprochen: interessierte Schüler der gymnasialen Oberstufe, Lehramtsanwärter und Lehrer für Physik. Die erste Lesergruppe findet in dem Buch interessante Ergänzungen zum üblichen Schulstoff, exemplarisch werden die Schüler in die physikalische Denkart eingeführt. Die zweite erhält bei aufmerksamem Lesen Antworten auf die Frage, welche didaktischen und methodischen Analysen verlangt die Auswahl eines Sachverhaltes für den Physikunterricht. Für einen engagierten Physiklehrer ist das Buch eine Fundgrube von Themen für die Bereicherung seines Unterrichts oder für Projektarbeit; allerdings wird er zusätzlich gefordert, sich Gedanken über notwendige physikalische Grundlagen zur Behandlung eines der Themen zu machen.

Obwohl der Autor sich bemüht hat, physikalische Sachverhalte weitgehend in verbalisierter Form darzustellen - was allzu oft im Physikunterricht vernachlässigt wird - dürfte das Buch an vielen Stellen einen interessierten Laien als Leser überfordern.

I. Heber, Mühltal

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