Statistische Mechanik
Trevena
Statistische Mechanik
Von D. H. Trevena.
VCH, Weinheim 1995. XI + 156 S., 33 Abb., Broschur,
ISBN 3-527-29355-8
Das Buch von Trevena eignet sich für Studierende im Hauptstudium der Physik, Chemie, Materialwissenschaften und einiger Ingenieurwissenschaften. Es behandelt nach einer (leider etwas knapp gehaltenen) historischen Einstimmung und der Darlegung einiger Grundbegriffe und grundlegender Ideen die Maxwell-Boltzmann-, Fermi-Dirac- und Bose-Einstein-Statistiken, sowie ihre Anwendung auf typische Beispiele von Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern. Dabei werden neben ein- und zweiatomigen Gasen das entartete Elektronengas von Metallen, das flüssige 3He als Fermi-Gas und das superfluide 4He als Bose-Gas, die Bose-Einstein-Kondensation, das Photonengas der Strahlung eines Schwarzen Körpers ebenso betrachtet wie die spezifische Wärme von Festkörpern und die flüssige Phase, um nur einige zentrale Anwendungsthemen zu nennen. Grundkenntnisse in Thermodynamik und Quantenmechanik werden vorausgesetzt. An einigen Stellen schlägt der Autor Brücken zwischen Thermodynamik und Statistischer Mechanik. Gewisse Ergebnisse aus der Thermodynamik werden dazu (sehr formal) in einem Anhang bereitgestellt. Hervorzuheben sind schließlich noch sieben ausgearbeitete Übungsbeispiele und zahlreiche Übungsaufgaben am Ende des Buches.
Durch fettgedruckte und abgesetzte Überschriften ist das Buch in Kapitel und Unterkapitel sauber gegliedert. Der Text wird durch klare Graphiken und übersichtliche Tabellen ergänzt. Die Hauptkapitel werden zum großen Teil mit einer Zielangabe eingeleitet und schließen mit einer kurzen Zusammenfassung. Allerdings wird dieses leserfreundliche didaktische Stilelement nicht durchgängig konsequent eingehalten. Bei der gründlichen Lektüre stößt man leider immer wieder auf Schreib-, Rechen- und Übersetzungsfehler, die i. a. nicht sehr gravierend sind, aber doch stören. Ärgerlicher ist der sorglose Umgang mit der mathematischen Symbolsprache an einigen Stellen des Buches. So kommt es vor, daß z. B. Funktionsterme unscharf definiert sind, der Buchstabe "n" je nach Zusammenhang für verschiedene Dinge verwendet und das Summenzeichen verschiedentlich ohne Summationsindex und Grenzen angegeben werden. Man erfährt irgendwo im Text, worüber eigentlich summiert wird. Das Register erscheint mir zu knapp. Nicht immer entspricht der erste Seiteneintrag zu einem Begriff der Stelle, an welcher der Begriff definiert wird. Trotz der aufgezeigten Mängel kann ich das Buch von Trevena als Begleitlektüre zu Vorlesungen und wegen seiner Kompaktheit als Repititorium vor der Diplomprüfung sehr empfehlen. Es ist zu wünschen, daß das Buch bald eine Neuauflage erfährt, bei der die Fehler und Mängel korrigiert sind.
H. Hilscher, Augsburg
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