The Hunt for Planet X
Schilling, G.
„The Hunt for Planet X“ ist also kein Fachbuch und auch als Nachschlagewerk gänzlich ungeeignet. Kriminalistischer Spürsinn, ein Talent, das sicher schon so manchem Wissenschaftler und so mancher Wissenschaftlerin zum Erfolg verhalf, ist allerdings auch kaum zu spüren, zu mühsam offenbaren sich wissenschaftliche Entdeckungen, Fakten und Sensationen. Trotzdem: Informativ ist das Buch allemal. Sehr viel erfährt der Leser z. B. über den interessanten - und sehr emotional geführten - Disput um den Planetenstatus Plutos. Dieser Disput ist nach Meinung Allan Sterns, Principal Investigator der amerikanischen „New Horizons“ Mission zum Pluto, noch lange nicht beendet. Allerdings lernt man leider etwas weniger über Pluto selbst, jedoch nicht zuletzt eine Menge über die Entwicklung des Sonnensystems, den Kuipergürtel und Co. Am Ende ist man durchaus schlauer, Langeweile ließ sich trotzdem nicht ganz vermeiden.
Es ist ohne Frage kein leichtes Unterfangen, wissenschaftliche Forschung spannend und für ein breites Publikum aufzuarbeiten. Govert Schilling meistert diese Gratwanderung mit kleinen Schwächen. Leicht verständlich ist „The Hunt for Planet X“ dabei auf alle Fälle. Der Autor vermeidet komplizierte Sachverhalte, bleibt allgemein, ohne oberflächlich zu werden und konzentriert sich auf die Menschen hinter den wissenschaftlichen Entdeckungen. Wer das mag, dem sei das Buch durchaus empfohlen.
Dr. Julia Lanz, Institut für Planetologie, Universität Stuttgart
G. Schilling: The Hunt for Planet X
Springer, Heidelberg 2009, 303 S., geb., ISBN 9780387778044