20.10.2009

32 neue Exoplaneten gefunden

HARPS-Spektrograph festigt seine Stellung als weltweit führender 'Planetenjäger'.

HARPS-Spektrograph festigt seine Stellung als weltweit führender «Planetenjäger».

Die Arbeitsgruppe, die den Spektrografen HARPS gebaut hat, gab am 19. Oktober 2009 auf der internationalen ESO/CAUP-Exoplanetenkonferenz in Porto die Entdeckung von 32 neuen Exoplaneten bekannt. HARPS, der “High Accuracy Radial Velocity Planet Searcher” (wörtlich der “Planetensucher für hochpräzise Radialgeschwindigkeitsmessungen”), ist ein Spektrograf, der am 3,6 Meter-Teleskop der Europäischen Südsternwarte ESO montiert ist. Die beeindruckende Zahl neu gefundener Planeten bestätigt die Rolle von HARPS als weltweit erfolgreichster Planetenjäger. Im Laufe der letzten 5 Jahre hat HARPS 75 der insgesamt bekannten rund 400 Exoplaneten entdeckt. Die 32 neu entdeckten Planeten gehörten zu rund 30 verschiedenen Planetensystemen, hieß es.

HARPS führte den Angaben zufolge aufgrund seiner Präzision vor allem zu einem sprunghaften Anstieg der Zahl entdeckter relativ kleiner Planeten. Insgesamt seien heute 28 Planeten bekannt, die eine Masse von weniger als dem 20-fachen der Erde hätten. Allein 24 dieser sogenannten «Supererden» oder «Neptun-ähnlichen Planeten» seien von HARPS entdeckt worden.

Unter den jetzt vorgestellten Neuentdeckungen befinden sich laut ESO etwa zehn «Supererden». Wie es bereits bei früher entdeckten «Supererden» der Fall war, sind auch die neu entdeckten Planeten Teil eines Multiplaneten-Systems mit bis zu fünf Sterntrabanten pro System.

«HARPS ist ein einzigartiges, extrem präzises Instrument, das ideal für die Entdeckung außerirdischer Planeten ist», sagte Stephane Udry vom Observatorium in Genf. Man habe jetzt das erste Fünf-Jahres- Programm abgeschlossen. Die Ergebnisse hätten «die Erwartungen weit übertroffen», stellte Udry fest.

HARPS ermöglicht nach Angaben seiner Entwickler zehnmal genauere Messungen als Suchinstrumente vorheriger Generationen. Es ist so messgenau, dass es die Geschwindigkeitsänderungen eines Fußgängers (bis zu 3,5 Kilometer pro Stunde) in einem Radius von bis zu 160 Lichtjahren ermitteln könnte.

Bei der Suche nach neuen Planeten misst der Spektrograph die Änderung der sogenannten Radialgeschwindigkeit von Sternen, die von deren Trabanten verursacht wird. Er zerlegt das Sternenlicht in seine Wellenlängen und misst dabei zugleich, inwieweit sich ein Stern auf die Erde zu- oder von ihr fortbewegt. Dadurch können die Forscher auf Größe und Bahndaten der Sternenbegleiter schließen. Seit dem Bau von HARPS können auch relativ kleine «Supererden», die nur die 2- bis 4- fache Masse der Erde aufweisen, aufgespürt werden.

DPA/ESO


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