11.10.2006

40 000 Studienplätze zusätzlich

Bund und Länder wollen für die geburtenstarken Schulabgänger-Jahrgänge bis 2010 gemeinsam mindestens 40 000 zusätzliche Studienplätze finanzieren.

40 000 Studienplätze zusätzlich

Berlin (dpa) - Bund und Länder wollen für die geburtenstarken Schulabgänger-Jahrgänge bis 2010 gemeinsam mindestens 40 000 zusätzliche Studienplätze finanzieren. Darüber verständigten sich Bundesbildungsministerin Annette Schavan (CDU) und die Wissenschaftsminister der 16 Länder nach dpa-Informationen gestern (Dienstag) Abend im Grundsatz bei einem Treffen in Berlin. Die zusätzlichen Studienplätze sollen nach den bisherigen Überlegungen je zur Hälfte vom Bund und von den Ländern bezahlt werden.

Allerdings seien noch viele schwierige Fragen offen, hieß es übereinstimmend nach dem Treffen. Schavan will auf der Kultusministerkonferenz (KMK) Ende kommender Woche in Berlin weitere Vorschläge machen.

Der Bund hat für den seit Monaten angestrebten Hochschulpakt bereits in seinem Haushalt bis 2009 knapp eine Milliarde Euro eingeplant. Bei dem Treffen rückte Schavan nach Angaben aus Teilnehmerkreisen von ihren ursprünglichen Vorstellungen ab, den überwiegenden Teil des Geldes in die Forschung zu stecken. Die Notwendigkeit zusätzlicher Studienplätze werde im Bundesbildungsministerium anerkannt, hieß es nach dem Treffen.

Laut Prognosen wird die Zahl der Studienanfänger bis 2012 in Folge der geburtenstarken Schulabgänger-Jahrgänge deutlich wachsen. Je nach Berechnung wird von einem Anstieg um rund 25 Prozent auf 360 000 bis 380 000 Anfänger pro Jahr ausgegangen.

Trotz dieses absehbaren Anstiegs haben aber in den vergangenen Jahren etliche Bundesländer Studienplätze abgebaut und dafür mehr Geld in die Forschung investiert. Inzwischen gilt nach Angaben der Hochschulrektorenkonferenz für nahezu jeden zweiten Studiengang in Deutschland ein «Numerus clausus». Offen ist, wie ein Ausgleich geschaffen werden soll zwischen den Ländern, die in jüngster Zeit Studienplätze abgebaut haben, und denjenigen, die schon mehr Plätze anbieten, als dort Landeskinder studieren.

Einige ostdeutsche Länder erwägen dem Vernehmen nach ein gemeinsames Vorgehen. Sie wollen ihre heute schon freien Studienplatz-Kapazitäten auch in den nächsten Jahren erhalten. Dafür erwarten sie einen Ausgleich - von den West-Bundesländern oder vom Bund.

Am 19. Oktober solle der Hochschulpakt im Detail beschlossen werden, bestätigte Sachsens Wissenschaftsministerin Eva-Maria Stange (SPD) der «Sächsischen Zeitung» (Mittwoch). «Ich bin optimistisch, dass wir zu einer Einigung kommen.» Es sei «dringend notwendig, Studienplätze zu schaffen und zu erhalten. Dafür müssen auch Mittel vom Bund zur Verfügung stehen.» Die Kosten je Studienplatz und Jahr betragen etwa 5000 Euro. Offen sind noch die Quoten - wie viele Plätze wo gefördert werden.

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