04.05.2018

5G-Ausbau beginnt in Berlin

Die kommende Mobilfunk-Generation ermöglicht Datentransport im Multigigabit-Bereich.

Ab sofort senden die ersten 5G Antennen in Europa, die den zukünf­tigen Kommunikations­standard voll­ständig unterstützen, unter realen Bedingungen im Telekom-Netz in Berlin. Der Ausbau der nächsten Mobilfunk­generation beginnt mit je drei Antennen in der Leipziger Straße und der Winterfeldt­straße. Sie basieren komplett auf dem zukünftigen 5G Standard für die Mobilfunk­komponente 5G New Radio (NR). Die Telekom hat auf Basis dieser regulären Technik die erste 5G Daten­verbindung Europas gezeigt. Aktuell baut der Konzern im Berliner Zentrum ein ganzes 5G Cluster auf.

Abb.: In Berlin startet der Ausbau des 5G-Mobilfunknetzes mit vorerst sechs Antennen. (Bild: Dt. Telekom)

„Im Herzen von Berlin machen wir heute den nächsten ent­scheidenden Schritt und zeigen, dass nun bereits kommer­zielle 5G Technik in unser Netz integriert wird und funk­tioniert“, sagt Claudia Nemat, Vorstand Tech­nologie und Innovation bei der Deutschen Telekom. Das 5G Cluster in der Berliner Innenstadt hat im ersten Schritt eine Breite von bis zu fünf Kilometern. Aktuell sind die ersten sechs kommer­ziellen Antennen montiert und im Test­betrieb. Bis zum Sommer sollen 70 Antennen an mehr als 20 Standorten folgen. „Dieses 5G Cluster in Berlin ist die Basis für unsere künftige kommer­zielle 5G Einführung in Deutschland. Die Antennen liefern uns wichtige Test­ergebnisse. Gleich­zeitig sind sie aber auch realer Bestandteil unseres zukünftigen 5G Netzes. Unser Netz ist einsatz­bereit, wenn die ersten 5G-fähigen Smartphones auf den Markt kommen“, sagt Walter Goldenits, Geschäfts­führer Techno­logie der Telekom Deutschland.

Aktuell nutzen die Antennen das 3,7 GHz-Spektrum im Rahmen einer Testlizenz. Das 3-GHz- Band gilt als eines der Startbänder für 5G. Basis für das 5G Spektrum und weitere Planungen wird die Lizenz- und Frequenz­vergabe der Bundesnetz­agentur sein. Für das vorkommer­zielle Szenario wird die 5G Technik mit der 4G Technologie inter­agieren. Damit sind Verbindungen und Feldtests künftiger 5G Services unter realen Bedin­gungen möglich. Aufgebaut wird die kommer­zielle 5G Technik von Huawei. Die Technik, die benutzte Software und die Terminals basieren auf den Standards der 3GPP (3rd Generation Partnership Project) für 5G New Radio in der Non-Standalone-Variante. Die Mobilfunk­komponente von 5G wurde im Dezember 2017 standar­disiert. 5G NR ist ideal geeignet, den Bedarf im mittleren Frequenz­band unterhalb von 6 GHz für 5G Anwendungen abzudecken. Kern­merkmale in diesem Bereich sind breite Abdeckung, Durchsatz­geschwindigkeiten im Multi­gigabit-Bereich und niedrige Latenzen in der Größen­ordnung von wenigen Milli­sekunden.

Ein entscheidender Faktor für die Steigerung der Kapazität und der Datenraten bei 5G NR im Vergleich zu 4G ist die Nutzung moderner Antennen­technik: Massive MIMO – Multiple Input, Multiple Output – ist eine Tech­nologie, bei der die Anzahl der Sende- und Empfangs­antennen massiv erhöht wird. Durch die hohe Zahl an Antennen­elementen – in einer 5G Antenne sind das bis zu 64 - kann Massive MIMO eine sehr viel präzisere nutzerspezifische Verbindung erzeugen. Mit Hilfe der Multi-User-Beamforming-Tech­nologie zur optimalen Ausrichtung der Sende­antennen kann die Effizienz des Frequenz­spektrums zusätzlich um ein Vielfaches erhöht werden.

Um die Entwicklung neuer Anwen­dungen für 5G zu beschleunigen, hat die Telekom gemeinsam mit ihrem Inkubator hub:raum in Berlin das 5G Proto­typing Programm auf den Weg gebracht. Ein weiteres Programm zum Thema Low Latency läuft bereits erfolg­reich. Beide Programme richten sich an inno­vative Entwickler von Produkten, die sich die Vorteile von Edge Computing sowie die Netz­leistung von 5G zunutze machen. Ihre Ideen können sie zum Beispiel im Berliner 5G Cluster unter Live-Bedin­gungen testen. Schon Anfang dieses Jahres haben die Telekom, Intel und Huawei die weltweit erste 5G NR Inter­operabilität unter Beweis gestellt. Weltweit zum ersten Mal zeigten die Partner, dass das Zusammen­spiel zwischen technischen Kompo­nenten von unter­schiedlichen Herstellern und einem Netzbetreiber funktioniert - auf Basis des neuen 5G-Standards. Die Verfüg­barkeit der ersten standard­konformen, komme­rziellen 5G Technik und die Inte­gration im Netz sind nun der nächste richtungs­weisende Schritt.

Dt. Telekom / JOL

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