Aller guten Dinge sind drei
Der deutsche Astronaut Thomas Reiter würde zwar gern nochmal ins All fliegen, sieht für sich aber nur geringe Chancen.
Stuttgart (dpa) - Der deutsche Astronaut Thomas Reiter würde gern nochmal ins All fliegen. «Ich wäre nicht böse, das ein drittes Mal zu machen», sagte er der Deutschen Presse-Agentur dpa am Mittwoch in Stuttgart. Allerdings sei das recht unwahrscheinlich. Die Warteschlange der europäischen Astronauten, die zur internationalen Raumstation ISS fliegen wollten, sei zwar nicht lang. «Aber wir haben nicht so häufig Flüge, und man wird ja auch älter», sagte der 49-Jährige. Reiter verbrachte im vergangenen Jahr 171 Tage im Weltraum. Vor mehr als zehn Jahren war er bereits 179 Tage auf der mittlerweile versenkten russischen Raumstation «Mir» im Einsatz.
Allerdings sei es nicht jeden Tag «lustig» im All. «Da gibt es auch Härten», sagte Reiter. Vor allem seine Familie kenne die «Kehrseite der Medaille». Denn schließlich war der Vater von zwei Kindern schon während des Trainings selten zu Hause. Trotz allem zeigten seine Söhne (9 und 15 Jahre alt) bereits Interesse an der Raumfahrt. «Ich möchte die aber nicht zu sehr unter Druck setzen», sagte Reiter. Er sei aber froh, dass die Jungen sich für Mathe, Physik und Chemie begeistern.
Sein eigenes Vorbild sei der amerikanische Astronauten Neil Armstrong, der als erster Mensch den Mond betrat. Als Elfjähriger habe er sich im Juli 1969 die Mondlandung des Amerikaners im Fernsehen ansehen dürfen, erinnerte sich Reiter. «Da dachte ich, es ist eine tolle Sache, wenn einem das auch mal gelänge.»
Gespräch: Berit Schmidt, dpa